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Fotoparade: Goldener Herbst – meine 5 schönsten Herbstfotos

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Die Temperaturen sinken, morgens liegt Nebel über dem Land und die bunten Blätter fallen von den Bäumen auf den Rasen: Ja, der Herbst steht vor der Türe! Ein guter Grund euch bei der Blogparade von SilverTravellers mitzumachen und euch meine 5 liebsten Herbstfotos zu präsentieren.

Schloss Nymphenburg Herbst

#1 Herbstzeit im Schloss Nymphenburg

Kaum zu glauben, dass dieses Foto schon 5 Jahre her ist, denn es kommt mir vor, als wäre es erst unlängst geschossen worden. Ich war für ein berufliches Treffen in München und da wir am nächsten Tag noch etwas Zeit hatten, nutzten wir die Gelegenheit für ein leckeres Frühstück im Palmenhaus und einen anschließenden Herbstspaziergang durch den Schlossgarten. Ein wirklich toller Tag mit gutem Essen, grandiosem Wetter und netter Gesellschaft.

Herbstspaziergang

#2 Herbstspaziergänge

Auch dieses herbstliche Waldfoto ist schon einige Jahre her, steht aber für all die schönen Spaziergänge durch das bunte Laub. Ich kann es nur immer wieder betonen, dass der Herbst meine liebste Jahreszeit ist. Solange die Temperaturen noch mild sind, genieße ich es durch die verfärbte Natur zu spazieren und Ausflüge zu unternehmen. 

Hallstatt Herbst

#3 Hallstatt im Herbst

Die Welterberegion Halstatt ist sowieso immer einen Besuch wert, aber besonders im Herbst wunderschön! Die bergige Landschaft präsentiert sich voller farblicher Kontraste, die Wäldererstrahlen in kräftigen Rot- und Orangetönen und es liegt eine besonders mystische Stimmung in der Luft. Herrlich!

Meer Herbst


#4 Herbst in Andalusien

Wenn ich an Herbstfotos denke, dann ist ein Foto vom Meer so ziemlich das Letzte was mir in den Sinn kommt. Trotzdem musste dieses Foto vom herbstlichen Andalusien-Roadtrip mit in den Beitrag. Vor einigen Jahren ging's für mich nämlich Ende November für eine ereignisreiche Woche nach Spanien. Während es bei uns in Österreich schon fröstelnd kalt war, konnte man in Andalusien untertags noch relativ luftig die Umgebung erkunden. Aber unterschätzt es nicht: Abends wurde es auch in Spanien eisig kalt! 

Gemeindealpe Herbst

#5 Gemeindealpe in Mitterbach

Letzten Herbst führte mich mein Weg für einen Tagesausflug auf die Gemeindealpe. Das Wetter war grandios und schon die Hinfahrt durch die bunt verfärbten Wälder war toll. Der Blick vom Gipfel der Gemeindealpe war ebenfalls faszinierend: Das Tal in strahlenden Herbstfarben gehalten und über uns zig bunte Paraglider. Einmalig!

Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Leben wie Einheimische in Vang Vieng und Besichtigung des Pha Ngern Aussichtspunkts

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Nach den richtig genialen Tagen in Luang Prabang kam mein absoluter Tiefpunkt dieser Reise: Ein Homestay bei Einheimischen in der Nähe von Vang Vieng, aber dazu später mehr…

Vang Vieng Sonnenuntergang

Mit dem Auto von Luang Prabang nach Vang Vieng

Nach drei wirklich erlebnisreichen Tagen in Luang Prabang musste ich also von meiner Herzensstadt Abschied nehmen. Mit einem kleinen Bus ging’s über holprige Straßen Richtung Vang Vieng. Die Kleinstadt liegt am Fluss Nam Xong zwischen Luang Prabang und der Hauptstadt Vientiane und ist vor allem unter Rucksackreisenden als Szeneort für ausgelassene Feiern mit Drogen, Alkohol und Musik bekannt. Bis wir allerdings an unserem Zielort ankamen, hieß es erstmal stundenlang über holprige Straßen zu rütteln. Hin und wieder machten wir eine kurze Rast, um die Toilette aufzusuchen, oder aber den Ausblick zu genießen, ehe wir in einem Vorort von Vang Vieng ankamen.

Vang Vieng
Vang Vieng

Übernachten bei Einheimischen in einem kleinen laotischen Dorf

Über Schotterstraßen erreichten wir den kleinen Vorort von Vang Vieng, dessen Namen ich nicht mal kannte und lernten unsere Gastfamilien für die kommende Nacht kennen. Ich muss gestehen, vor diesem Programmpunkt hatte ich den meisten Respekt, habe ich doch Probleme mit meinem Wasch- und Sauberkeitszwang. Schon als ich das kleine Zimmerchen sah, musste ich schlucken: Rein objektiv betrachtet war es völlig ausreichend für eine Nacht und an der Sauberkeit war für laotische Verhältnisse ebenfalls nichts auszusetzen…. Aber ich wollte nur noch weg und war den Tränen nahe, fragte mich zum ersten Mal auf dieser Reise, wieso ich mir „Backpacking in Asien“ antat und nicht einfach in ein schickes Wellnesshotel geflogen bin. Viel Zeit zum Nachdenken war allerdings nicht, da uns die Einheimischen ihr Dorf zeigen wollten. Ich hatte auf dieser Reise ja schon einiges gesehen, aber der Kontrast zwischen dem belebten und touristischen Luang Prabang und diesem winzigen und recht armen Dorf setzte mir doch ziemlich zu. Und dann kamen auch immer wieder Kinder auf mich zugelaufen, überreichten mir gepflückte Blumen, wollten mir Süßigkeiten schenken und signalisierten, dass sie gern über meine blonden lockigen Haare streichen wollten. Nach dem traditionellen Abendessen veranstaltete das Dorf noch ein kleines Fest mit Tanz und Gesang für uns. Wir tanzten, sangen, lachten und hatten wirklich Spaß. Bis zu dem Zeitpunkt, wo es hieß ins Bett zu gehen… Ich war unheimlich müde von der langen holprigen Autofahrt, mein Gehirn musste all diese Eindrücke verarbeiten und die tropisch-heiße Luft in Kombination mit den staubigen Straßen führte dazu, dass mein Körper vor Schweiß und Dreck klebte. Ich wollte duschen, sehnte mich nach Ruhe und wollte in ein sauberes und kuscheliges Bett! Zurück in meinem Zimmerchen fing ein hemmungsloser Heulkrampf an. Ich kann gar nicht sagen, was mir so sehr zu schaffen machte, aber ich war psychisch und kräftemäßig so ziemlich am Tiefpunkt dieser Reise. Dass es in meiner kleinen „Nasszelle“ natürlich keine Dusche gab, machte die Situation auch nicht besser. Ich schaffte es mich mit Katzenwäsche einigermaßen frisch zu machen und ließ mich dann auf die harte Matratze plumpsen. An Schlaf war zwar nicht zu denken, aber so konnte ich wenigstens die nächsten Stunden die lautstarke Paarung der Echsen an meiner Zimmerdecke mitverfolgen und die riesigen Spinnen vor meinem Fenster beobachten. Noch bei Dunkelheit verließ ich das Haus und wartete auf einem nahegelegenen Reisfeld auf den Sonnenaufgang. Und obwohl ich nichts geschlafen hatte, war plötzlich wieder alles ok und ich freute mich auf weitere Tage in Laos…

Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben

Ab nach Vang Vieng - ein Ort voller Ruhe und ohne Tubing

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen und ich gestehe, dass ich doch ein wenig Wehmütig war. Wie paradox! Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Vang Vieng, wo wir die kommende Nacht verbringen wollten – diesmal aber in einem Hotel mit „richtiger“ Dusche. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie genügsam und dankbar ich in diesem Moment war. Das Zimmer war definitiv kein Luxus und schon in die Jahre gekommen, aber für mich war es ein Paradies. Nach einer gründlichen Dusche hieß es dann: Erkundungstour durch die Stadt. In Vang Vieng selbst ist tagsüber wenig bis gar nichts los und der Ort hat eigentlich auch nicht sonderlich viele Sehenswürdigkeitenzu bieten. Noch vor einigen Jahren war Vang Vieng als Mekka betrunkener und bekiffter Backpacker bekannt, die eigens für exzessive Massenpartys und "Tubing" nach Laos kamen. Gras, halluzinogene Pilze und Opium-Pfeifen waren hier bis 2013 an jeder Ecke zu bekommen und das Highlight eines jeden Besuches war, sich in einem alten Lkw-Reifen den Fluss hinab treiben zu lassen. Alle paar Meter standen am Uferrand Animateure, die Seile auswarfen, um die Partywütigen in ihren Reifen aus dem Wasser in ihre Bar zu ziehen. Nach einem kostenlosen Begrüßungsschnaps gab es in zehnliter Eimern harte Drinks und Joints, ehe die Fahrt auf dem Fluss weiter ging. Nach zahlreichen Todesfällen bei diesem sogenannten „Tubing“ ist damit aber seit 2013 Schluss. Man kann zwar nach wie vor in einem LKW-Reifen den Nam Song hinunter treiben, allerdings nur noch nüchtern und mit Schwimmweste.

Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Vang Vieng Sonnenuntergang
Vang Vieng Sonnenuntergang

Pha Ngern Aussichtspunkt und Blaue Lagune

Nachdem „Tubing“ aber ohnehin nicht so meins gewesen wäre, in Vang Vieng selbst aber sonst nichts los war, buchten wir eine Halbtagestour zum Pha Ngern Aussichtspunkt und der Blaue Lagune. Der Aussichtspunkt ist ungefähr 4,5 km außerhalb der Stadt und wir wurden mit einem Tuk-Tuk-ähnlichem Fahrzeug bis zum Fuße des Berges gebracht. Ein 30-minütiger Aufstieg zum Aussichtspunkt wird von diversen Schildern versprochen und wir machen uns frohen Mutes ran an den Aufstieg. Hatte ich noch bis vor wenigen Tagen gedacht, dass der Aufstieg zum Kuang Si Wasserfall anstrengend war, so wurde diese Wanderung von allem getoppt. Drückend schwüle Hitze und selbst nach 45 Minuten kein Ende in Sicht. Nach einer guten Stunde kamen wir dann endlich oben an und wurden mit einer großartigen Aussicht belohnt. Eine kurze Verschnaufpause und ein paar nette Schnappschüsse später, hieß es dann aber auch schon wieder Kehrtwende und wir kraxelten den Berg hinab. Unten angekommen brachte uns unser Tuk Tuk zur Blauen Lagune, die leider ein riesengroßer Flop war. Das türkis glitzernde Wasser verwandelt Tham Poukham, die blaue Lagune, zumindest optisch in eine Oase. Letztendlich war es aber nicht mehr als eine kleine Wasserstelle in der sich Menschenmassen tummelten und da dann auch noch ein heftiger Regenschauer einsetzte fiel der Ausflug – im wahrsten Sinne des Wortes – ohnehin ins Wasser.



Umso glücklicher war ich, kurze Zeit später wieder im Hotel zu sein und mich frisch geduscht aufs Abendessen zu freuen. Das Essen war richtig lecker und der Sonnenuntergang hinter den Bergen am Fluss rundete den Abend ab. Und als es dann langsam dunkel wurde, verwandelte sich das ruhige und beschauliche Vang Vieng doch noch in eine Partystadt. Zahlreiche Bars lockten mit Cocktails und guter Musik und auch wir machten die Nacht noch einige Stunden zum Tag, ehe es hundemüde ins Bett ging...


>> KOMM MIT AUF MEINE REISE DURCH ASIEN!

Asien, ich komme! - Meine Ängste
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – One Night in Bangkok! 
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – Mit dem Nachtzug nach Chiang Mai
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – Chiang Khong, Chiang Rai und der Weiße Tempel
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Den Mekong flussabwärts nach Pakbeng
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Abstecher zur Whisky Village und der Buddha- Höhle
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Meine Herzensstadt Luang Prabang!
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Leben wie Einheimische in Vang Vieng!
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Besuch in der Hauptstadt Vientiane
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Überforderung in Hanoi
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Tagesausflug nach Ninh Binh und zu den Tam Coc Höhlen
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Auf einer Dschunke in der Halongbucht
Fazit: Was ich in 3 Wochen Asien gelernt habe! 
Backpacken in Asien - 1 Jahr danach!

MEIN REISETAGEBUCH IN VIDEOFORM!

Prag: 2 außergewöhnliche Museen

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Für alle jene, die denken sie kennen Prag schon in- und auswendig, oder einfach nur auf der Suche nach neuer Inspiration sind, habe ich heute zwei ausgefallene Museums-Tipps:

Apple Museum

Ein absolutes Muss, nicht nur für Hardcore Apple-User. Beim Prager Museum handelt es sich um die weltweit größte Privatsammlung von Apple Produkten. Auf 767 Quadratmetern findet ihr fast 500 Exponate, die die Geschichte der Weltmarke erzählen. Beginnend mit dem ersten PC, den Steve Job gemeinsam mit Steve Wozniak in der elterlichen Garage baute, hin zu neusten technischen Lösungen. Ein virtueller Museumsguide, den ihr direkt auf eurem Smartphone abhören könnt, begleitet euch durch die Ausstellung. Also: Kopfhörer nicht vergessen!

Zu finden ist das Apple Museum in der Altstadt zwischen Karlsbücke und Wenzelsplatz (Husova 21, Prague 1). Geöffnet ist es täglich von 10 bis 22 Uhr. Das angeschlossene vegane (raw vegan) Café serviert frischzubereitete Smoothies und Säfte, sowie Kaffee, Tee und kleine Imbisse.
Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Studenten 7 Euro, Kinder 4 Euro, Familien (2 Erw. & 2 Kinder) 22 Euro
Ein weiteres erstaunliches Detail: Der Erlös aus den Einnahmen wird ausnahmslos gespendet!

Think Different Apple Museum
Apple Museum Prag Prague
Apple 1 Prag Prague
Apple 1 Prag Prague Museum
Steve Jobs Apple Museum
HP-65 Apple Museum
Kassette Apple Museum
Entwicklung iPod Apple Museum
Entwicklung macbook Apple Museum
Ruhezone Cafe Apple Museum

Museum Argondie: Galerie Reon

Am Berg Petřín findet ihr unweit der Aussichtsplattform das Museum Argondie. Die Magische Höhle, wie die Galerie auch genannt wird, beinhaltet auf 3 Geschossen rund 80 Gemälde und zahlreiche Skulpturen des Künstlers Reon Argondian. Sie wurde 2005 eröffnet und hat täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 70 Tschechische Kronen, Kinder bis 15 sind frei.
Als wir die Galerie betraten war mir schnell klar, warum sie Magische Höhle genannt wird. Raus aus dem Touristen-Trubel am Prager Hausberg kam es mir vor, als hätte ich eine andere Welt betreten.
Die Welt des Reon Argondian, die er uns in seinen Bildern eröffnet, ist eine fantastische und absonderliche zugleich, wodurch eine ganz besondere Atmosphäre entsteht. Als wäre die reale geschäftige Welt außerhalb der Höhle in weite Ferne gerückt...
(Der für Besucher kostenlose Sangria im Lounge-Bereich verstärkt diese Stimmung bestimmt noch zusätzlich ;) Und natürlich stehen auch alkoholfreie Erfrischungen zu Verfügung.)

Museum Argondie Galerie Reon außen
Museum Argondie Galerie Reon Höhle

Museum Argondie Galerie Reon Lounge
Museum Argondie Galerie Reon Sangria
Museum Argondie Galerie Reon Gemälde
Museum Argondie Galerie Reon Bild
Museum Argondie Galerie Reon Prag
Museum Argondie Galerie Reon Ton
Museum Argondie Galerie Reon Prague
Museum Argondie Galerie Reon Skulptur
Liebt ihr Prag auch so wie ich? Welche sind eure Lieblingsorte in der Tschechischen Hauptstadt? 
Auf der Suche nach weiteren Tipps für eure Tschechien-Reise? Hier geht's zu den bisher erschienenen Beiträgen.


https://www.sb-beratung.at/blog/

Lost Place: Ehemalige Kammgarnfabrik in Möllersdorf

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Zugegeben, das Gebäude der ehemaligen Kammgarnfabrik ist eigentlich kein „Lost Place“, da Teile nach wie vor genutzt werden. Trotzdem fand ich es mega spannend im Rahmen einer exklusiven Führung ein wenig über die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes zu erfahren und lang nicht mehr betretene Gebäudeabschnitte zu erkunden. Wenn man die riesigen – mittlerweile fast leeren – Hallen so sieht, kann man sich echt schwer vorstellen, dass hier zu Spitzenzeiten bis zu 1.300 Personen ihren Arbeitsplatz hatten.


Geschichte der Vöslauer Kammgarnfabrik in Möllersdorf

1824 wurde die Baumwollspinnerei von Josef Mohr gegründet und zwei Jahre später wurde die Fabrik im Traiskirchner Stadtteil Möllersdorf errichtet. 1861 erwarb dann Wilhelm Bidtel das Unternehmen und ließ im Jahr 1868 ein Arbeiterwohngebäude auf dem Gelände errichten. Im Folgejahr ging das Unternehmen jedoch in Konkurs und das Werk wurde erstmals stillgelegt. Dank der Creditanstalt und der Union Bank wurde 1971/72 die Möllersdorfer Kammgarnspinnerei und Weberei gegründet, welche 1874 abermals liquidiert wurde. Zwei Jahre später nahm die Vöslauer Kammgarnfabrik AG auf dem Gelände die Produktion von Schafwollgarnen und -zwirnen auf und konnte bei einer Versteigerung 1877 das Unternehmen erwerben. Zwischen den Jahren 1883 und 1890 wurden weitere Wohnhäuser für die Fabriksarbeiter auf dem Areal errichtet. Während der Kriegszeit wurden außerdem in einem Drittel der Produktionshallen Flugzeugersatzteile und Nachrichtengeräte für die Wiener Neustädter Flugzeugwerke erzeugt. Durch die Plünderungen und Zerstörungen während dieser Zeit konnte nach Kriegsende der Betrieb nur eingeschränkt aufgenommen werden. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde nicht nur das alte Maschinenhaus umgebaut, sondern auch ein Feuerwehrhaus, neue Sanitätsräume und ein Festsaal erbaut. 1976 wurde die Spinnerei dann endgültig stillgelegt, da die Textilindustrie in den asiatischen Raum verlagert wurde. Tja und seit 1988 ist nun in Teilen dieses Areals das Stadtmuseum von Traiskirchen beheimatet, über das ich euch noch ein anderes Mal berichten werde.


Bispingen: Spaß für die ganze Familie im Snow Dome, Kart and Bowl und im Verrückten Haus

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Mitten im Naturpark Lüneburger Heide liegt die Urlaubsgemeinde Bispingen. Neben einer kleinen Innenstadt mit St. Antonius-Kirche, dem Treppenspeicher und der Olen Kerk (Alte Kirche) hat Bispingen aber auch ein Unterhaltungsangebot für die ganze Familie, welches weit über die Region hinaus bekannt ist. Als wir auf der Rückfahrt nach Hamburgvon unserem Kurzurlaub im Kartoffelhotel kamen, war klar: Ich möchte unbedingt einen Abstecher in das am Kopf stehende Haus machen. Direkt an der Autobahn gelegen, sieht man schon die Skihalle Snow Dome, die Kartbahn von Ralf Schumacher und eben das Verrückte Haus.


Das Verrückte Haus

Seit 2011 befindet sich das Verrückte Haus, welches weltweit das erste Haus ist, welches richtig herum errichtet und dann mit Hilfe von Kränen kopfüber gedreht wurde in Bispingen. Auf zwei Etagen kann man hier durch ein komplett eingerichtetes Haus "kopfüber" gehen und witzige Erinnerungsfotos schießen. Tische, Küchenutensilien, Lampen, Schränke, Spielsachen, ja sogar das WC, alles hängt hier an der Decke, die ja eigentlich der Fußboden ist. Der zusätzliche Kick: Das Haus ist um über 7 Grad längs- und quergeneigt – eine ganz besondere Herausforderung für den Gleichgewichtssinn. Einen extra Ausflug nur um das Haus zu besichtigen würde ich ehrlich gesagt aber nicht nach Bispingen machen, da man doch recht schnell durch die 110 Quadratmeter ist und es sich daher zwar um ein witziges, aber eher kurzes Vergnügen handelt. Meinen komplettenBericht über das Haus mit vielen lustigen Fotos gibt's übrigenshier. Weitere am Kopf stehende Häuser gibt es u.a. in Tierpark Gettorf bei Kiel, in Leipzig auf dem Gelände des Einkaufszentrums NOVA EVENTIS, in Putbus auf der Insel Rügen, in Trassenheide auf Usedom oder aber in der kleinen Stadt Terfens in Tirol.


Snow Dome

Ebenfalls auf dem selben Gelände befindet sich die ganzjährig geöffnete Erlebniswelt "Snow Dome"– eine von sechs Skihalle in Deutschland. Seit 2006 können dort Ski- /Snowboard-Anfänger und Fortgeschrittene eine rund 300 Meter lange und 100 Meter breite Bahn hinuntercarven. Neben einem Sessel- und einem Schlepplift verfügt die Halle auch noch über ein Förderband, welches Anfänger auf eine flachere Piste befördert. Für das Stillen des Hungers nach dem Skifahren sorgt das angeschlossene Restaurant Hofbräu, welches gut gekühltes Hofbräu Bier und bayerische Spezialitäten serviert.


Schumachers Kart and Bowl

Nur ein paar Meter vom Snow Dome entfernt befindet sich Ralf Schuhmachers Kartcenter. Auf einer 600 Meter langen Indoor- und einer 1000 Meter langen Outdoorstrecke können sich Geschwindigkeits-Fans richtig austoben. Auch kleine Motorsportfreunde kommen hier nicht zu kurz, denn ab 5 Jahren darf eine 200 Meter lange Kinderkartbahn mit Elektroautos benutzt werden. Wer sich anderweitig sportlich betätigen will, kann die stylische Bowlingbahn mit Clubatmosphäre und guter Musik nutzen.


Alles in allem kann man mit der Familie in Bispingen einen witzigen und actionreichen Tag verbringen. Die vielen Attraktionen sind besonders bei schlechtem Wetter eine Reise wert.

Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Besuch in der Hauptstadt Vientiane, von glänzenden Tempeln bis hin zu Bombenangriffen

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Vientiane, die Hauptstadt von Laos hat mich irgendwie völlig gleichgültig zurückgelassen. So ein Gefühl hatte ich bei keiner anderen Stadt auf meiner Rundreise. Entweder ich war entzückt von den besuchten Städten wie etwa von Luang Prabang, oder war nicht so begeistert wie bei meinem Aufenthalt in dem Vorörtchen von Vang Vieng. Aber Vientiane? Ja Vientiane ließ mich einfach gleichgültig zurück…


Vientiane, die laotische Hauptstadt

Vientiane ist erst seit 1975 die Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Laos und heute das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt erstreckt sich inmitten einer üppigen Landschaft über mehrere Kilometer am Ufer des Mekong, der auch eine natürliche Landesgrenze zu Thailand bildet. Seit April 1994 sind beide Länder durch die „Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke“ verbunden, die hier als erste Brücke über den Unterlauf und die zweite Brücke überhaupt den Mekong überspannt.

Patuxai Laos Siegestor
Patuxai Laos Siegestor
Patuxai Laos Siegestor

Patuxai und Pha That Luang

Nachdem wir in unserem ultraschicken, aber völlig seelenlosen Hotelkomplex am Stadtrand eingecheckt hatten, ging’s mit dem Tuk Tuk in Zentrum. Schon von Weitem stach uns der Patuxai, also das Siegestor der Stadt entgegen. Seit 1968 besitzt Vientiane diesen Triumphbogen, welcher den gefallenen Laoten, die gegen Frankreich für die Unabhängigkeit des Landes gekämpft haben, gewidmet ist. Rund um das Monument ist ein netter Park angelegt und auch ein großer Springbrunnen verschönert das Gesamtbild. Aber trotz diesem eigentlich schönen Anblick wollte bei mir der Funke nicht so recht überspringen. Ein paar Tuk-Tuk-Fahrminuten weiter hielten wir an einem imposanten Platz mit tollen Gebäuden an: Dem That Luang, dem heiligsten Ort in Laos. Der That Luang mit seinem goldenen Stupa gilt als das Nationalsymbol und wichtigstes Heiligtum von Laos. Errichtet wurde der Tempel von König Setthethirat im 16. Jahrhundert. Durch viele Kriege zerstört und wieder aufgebaut, existiert die aktuelle Version dieser Stupa allerdings erst seit Ende des zweiten Weltkrieges. Ein paar Meter vor dem Nationalsymbol steht daher auch die Statue von König Setthathirat. Ein wirklich imposanter Platz, der mit der Mittagssonne nur so um die Wette strahlte. Und trotzdem ließ mich auch diese Sehenswürdigkeit Vientianes eher gleichgültig zurück.

That Luang
That Luang
That Luang

COPE Besucherzentrum

Viel interessanter und ergreifender war jedoch unser nächster Stop, denn wir besuchten die Ausstellung des COPE Zentrums. Was die wenigsten nämlich wissen: Laos ist das am meist zerbombteste Land der Welt. Im Zuge des Vietnamkriegs wurde Laos stark von den USA bombardiert, obwohl es im Krieg eine neutrale Position inne hielt und keine Partei ergriff. Jedoch hatte Laos als Grenzland zu Vietnam das Problem mehr Bomben abbekommen zu haben, als sonst je ein Land. Noch heute ist dies ein großes Problem, da die Landbevölkerung bei ihrer Feldarbeit immer wieder auf Blindgänger trifft und dies mit fatalen Folgen endet. Im Cope Visitors Center erfährt man einerseits die tragische Geschichte um den „geheimen Krieg“ und sieht die verschiedenen Bombenarten, aber es wird auch erklärt, wie Menschen die Blindgängern zum Opfer gefallen sind geholfen wird. So wird unter anderem mit der Anfertigung von notwendigen Prothesen und medizinischer Unterstützung Hilfe geleistet.

 COPE Zentrum
 COPE Zentrum

Nachtmarkt am Mekong

Nach dem ziemlich ergreifenden Besuch im COPE Center war mir zwar ehrlich gesagt nicht unbedingt nach Essen zu Mute. Da wir aber nur gefrühstückt hatten, hielten wir an einem netten Restaurant in der Innenstadt ehe die Abenddämmerung einbrach. Gestärkt statteten wir dann auch noch dem Nachtmarkt von Vientiane einen Besuch ab. Ich hatte zuvor ja schon die Märkte in Chiang Mai und Luang Prabang besucht und muss gestehen, dass mir dieser hier am wenigsten gefiel. Täglich findet beim Anouvong Park von 18.00 bis 22.00 Uhr der Markt statt. Wie bei allen asiatischen Nachtmärkten gibt es hier zahlreiche Stände, die Kleidung, Souvenirs, Sonnenbrillen, Uhren, Taschen und mehr verkaufen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es mehr „Ramsch“ als sonst war und ich habe auch nichts gefunden, was mich auch nur annähernd überzeugt hätte. So schlenderten wir ein paar Meter weiter, wo sich eine Promenade aus vielen netten Bars und Restaurants befindet. Nach einem alkoholfreien Cocktail ging’s dann aber auch schon zurück ins Hotel und ab ins Bett. Immerhin mussten wir am nächsten Morgen früh aufstehen, da der Flug nach Hanoi anstand.
 

Linz: Kulinarische Hotspots

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Kennt ihr das auch? Ihr wollt nach einem anstrengenden Städtetrip gemütlich essen gehen, wisst aber nicht wohin? Ob Italienisch, Chinesisch oder für Liebhaber der Heimischen Küche, hier ist für jedem etwas dabei!

Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Deswegen zeige ich euch meine kulinarischen Hotspots in Linz


L'Osteria Linz

In der L'Osteria an der Linzer Promenade wird italienisches Flair und vorallem Urlaubsfeeling großgeschrieben. Durch die landestypische Musik in den großzügigen Räumen schmeckt das Essen gleich doppelt so gut. Außergewöhnlich (gut) sind hier auch die übergroßen Pizzen. Also nicht wundern, wenn der Kellner „auf zwei Tellern?“ fragt. Einfach zustimmen und überraschen lassen.


Bei großer Auswahl an Restaurants ist es oft noch schwieriger, den eigenen Geschmack zu treffen. Um nicht aus dem sprichwörtlichen Zwergentopf kosten zu müssen, zeige ich euch meine persönlichen Linzer Favoriten.


Mee noodles and more

Dieses Lokal in der Mozartstraße ist, für alle Nudel-Liebhaber, wie geschaffen! Nudeln, in allen Arten und Variationen, soweit das Auge reicht. Außerdem sind die asiatische Spezialitäten und Pasta Sorten auf jeden Fall einen Versuch wert. Du wählst zuerst eine Sorte aus, dazu eine individuelle Sauce und ein Topping.


Cafe Central

Im Central herrscht immer dieses vertraute Wohnzimmer-Feeling. Obwohl es eigentlich ein Cafe ist, bieten sie auch, je nach Saison, heimische und mediterrane Köstlichkeiten in ihrer Speisekarte an. Besonders die Desserts.  Die sind nämlich jede Sünde wert.


Vapiano

„Das Essen im Vapiano schmeckt außergewöhnlich!“, höre ich immer andere schwärmen. Dem kann ich nur zustimmen. ­Denn hier werden die Speisen, vor deinen Augen, frisch in der Schau-Küche zubereitet.



Ich hoffe ich konnte euch ein wenig Inspiration und Hunger vermitteln. Egal ob Chinesisch, Italienisch oder Hausmannskost, meiner Meinung nach findet man in Linz für jeden Geschmack das Richtige.

Zum Abschluss möchte ich von euch wissen: Welchen Küchenstil bevorzugt ihr? Und wo sind eure versteckten Lieblingslokale? Schreibt es in die Kommentare!

Alles Liebe
Eure Simone

Hier kommt ihr zu den anderen Teilen von meiner „Linzer Stadtgeflüster“ Serie auf meinem Blog:


Lost Place: Der Reiz der verlassenen Orte - Vom Teufelsbergs bis Tschernobyl

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Ruhige verlassene Orte haben mich irgendwie immer schon besonders gereizt. Einerseits die Stille die dort herrscht, andererseits der Nervenkitzel. Keine Menschenseele weit und breit… oder etwa doch?! Ich glaube es ist kein Geheimnis mehr, dass ich abends und nachts liebend gern durch die Straßen ziehe. Da hat die – nahezu ausgestorbene – Stadt einen ganz besonderen Flair und die Mischung aus totaler Ruhe und Entspannung, aber doch ein wenig Angst ist schon sehr faszinierend. Genauso faszinierend finde ich Urban Exploring! Sobald ich ein leerstehendes Gebäude sehe, geht meine Fantasie mit mir durch: Wer da wohl schon drin gewohnt hat? Was könnte schon alles in den Räumlichkeiten passiert sein? Wie sieht es drin aus? Leider bin ich in dieser Hinsicht aber ein kleiner Schisser und so werde ich wohl nie erfahren, was es mit den meisten der Gebäuden auf sich hat. Trotzdem ist die Faszination für diese Lost Places groß, weswegen ich ein paar Urban Explorer zum Interview gebeten habe.

Lost Place Fabrikshalle

Was ist Urban Exploring eigentlich?

Bevor es zu den Erfahrungen meiner geschätzten Bloggerkollegen geht, aber erstmals die Frage, was es eigentlich mit Urban Exploring auf sich hat. Urban Exploring, kurz auch Urbex genannt, ist das Erforschen privater Einrichtungen des städtischen Raums bzw. sogenannter Lost Places. Meist handelt es sich dabei um das Erkunden alter Industrieruinen,  Kanalisationen,  stillgelegter Bahnhöfe,  oder Räumlichkeiten ungenutzter Einrichtungen wie etwa leerstehende Hotels, Lagerhallen, Krankenhäuser,…
Dieser Trend zur Stadterkundung hat ihren Ursprung in den 70er Jahren und kommt aus den USA. Dank Social Media kam es aber auch seit 2012 in Europa zu einem regelrechten Boom Urban Exploring zu betreiben. Für die meisten Urban Explorer liegt neben dem Nervenkitzel die Motivation im Entdecken und fotografisch dokumentieren der Objekte. Mittlerweile gibt es nicht nur zahlreiche Websites mit tollen Fotos von Lost Places, sondern auch beeindruckende Bildbände über die verlassenen Orte. Zerstörung oder Diebstahl sind für Urbexer zwar tabu, trotzdem bewegt sich Urban Exploring in einer rechtlichen Grauzone. Denn streng genommen handelt es sich hierbei um Hausfriedensbruch, da man unbefugt ein Grundstück betritt. Wird beim Betreten eines Geländes dann auch noch ein Zaun, Fenster oder eine Türe beschädigt, fällt dies eigentlich unter Sachbeschädigung, auf die eine Geld- oder gar Freiheitsstrafe droht. Praktisch kam es allerdings noch kaum zu Strafen, da die Polizei erst gegen Urban Explorer ermittelt, wenn der Eigentümer des Gebäudes Anzeige erstattet. Trotzdem sollte man beim Urban Exploring nicht leichtsinnig agieren, da das Hobby nicht ganz ungefährlich ist. Viele der Gebäude sind schon mehr als baufällig, sprich Decken sind kurz vorm Einstürzen, Löcher klaffen im Boden, Glasscherben versperren den Weg und hin und wieder hausen (aggressive) Drogensüchtige und Obdachlose in den verlassenen Objekten.

Im Interview: Urban Roach

Seit 2013 findet man auf dem österreichischen Blog Urban Roach - Exploring the dark Side wirklich eindrucksvolle Fotos von Lost Places, wie etwa einen aufgelassenen Wasserpark oder ein ehemaliges Kinderkrankenhaus. Ich muss gestehen, es ist einer meiner Lieblingsblogs, wenn es um Urban Exploring geht, weswegen ich auch richtig happy bin, dass mir die Betreiberin von Urban Roach Rede und Antwort stand.

Lost Place Wasserpark

Wie bist du denn zu deinem ungewöhnlichen Hobby gekommen?

Puh...angefangen hat das Ganze wohl etwa 2012. Ein gewisses Interesse für solche Orte hatte ich schon länger. Mich hat die Geschichte vom Atomkraftwerk Tschernobyl schon längere Zeit fasziniert. Damals aber noch nicht mit dem Blick, dass es ein komplett verlassenes Sperrgebiet gibt. Das führte dann dazu, dass ich die Spiele der S.T.A.L.K.E.R -Reihe entdeckte und sofort fasziniert war. Kurz gesagt muss man einer gewissen Storyline im Sperrgebiet rund um den Unglücksreaktor folgen. Das wirklich Interessante für mich war aber nicht nur die Story oder gar das „Rumballern“, sondern die Tatsache, dass man das komplette Gebiet erforschen konnte. Keine Ahnung wie viele Stunden ich damit verbracht habe, die Map auszukundschaften. Es gab alte Häuser, Sümpfe und unterirdische Bunker. So etwas im Real-Life zu erleben wäre schon cool... nur würde ich wohl niemanden für einen Urlaub in Pripjat finden. Das Schlüsselereignis gab es dann während eines Schulprojektes. Wir sollten ein Selbstportrait anfertigen. Ich hatte einige Monate vorher zum Geburtstag eine Kamera bekommen. Ich hatte die Idee ein Lightpainting zu machen, dazu fuhr ich zu einer Aussichtskuppel am Bergisel und knipste ein paar Bilder. Da es natürlich recht spät war, war der öffentliche Nahverkehr etwas eingeschränkt und ich durfte über eine halbe Stunde warten. Es war also recht kalt und langweilig, da fiel mir plötzlich das Gasthaus mit dem Bauzaun neben der Haltestelle auf. Da kam mir der Gedanke. Nach einigem hin und her erklomm ich also die Leiter zum zweiten Stock und stolperte über das Fenster in die Toilette. Im Schnelldurchlauf erkundete ich die düsteren Räume. Zu der Zeit wurde dort gerade renoviert und es gab eigentlich nicht viel zu sehen. Nach etwa 20 Minuten war ich wieder draußen und lud noch am selben Abend die Bilder in ein Portal für Künstler hoch. Wenig später wurden die Bilder in diverse Gruppen die alle ein ominöses „Urbex“ im Namen hatten, aufgenommen. Nach etwas Zeit auf Google kam die Erkenntnis, dass es sich dabei um eine eigene Spalte innerhalb der Fotografie handelt. Ab da war ich dann wortwörtlich infiziert. Ich habe dann direkt weiter nach Orten in der Umgebung gesucht und wenig später den Blog gestartet.

Lost Place Fabrikshalle
Lost Place Kirche

Was ist das faszinierende daran verlassene Gebäude und Locations zu erkunden?

Die meisten von uns dürften aus ihrer Kindheit in irgendeiner Form Geschichten wie Die Schatzinsel oder 20.000 Meilen unter dem Meer kennen. Wer wäre damals nicht gerne an Board der Nautilus gewesen um fremde Gewässer und ferne Orte zu erkunden? Leider kommt später die Ernüchterung: Es gibt keinen weißen Fleck mehr auf der Landkarte. Wirklich entdecken kann man nichts mehr. Man kann aber wiederentdecken. Orte und Gebäude die aus dem Gedächtnis verschwunden sind, deren Geschichten nie erzählt werden. Das ist das Faszinierende. Dieses Entdecken, einen Ort erforschen der für die meisten eben ein weißer Fleck ist. Natürlich kommt auch ein bisschen das Adrenalin dazu, aber das ist eher zweitrangig. Für viele spielt auch die Ästhetik eine große Rolle. Interessant ist auch, dass es in der Aktfotografie ebenfalls eine Unterkategorie der Lost Places gibt, quasi das frische, schöne Fleisch im Kontrast zum Verfall.

Lost Place Fabrikshalle

Leestehende Hallen, düstere Keller, baufällige Gebäude - ist das nicht unheimlich?

Ich bin generell jemand, der sich nicht so leicht gruselt. Deswegen macht mir das eigentlich nicht so viel aus, auch ist normalerweise immer jemand dabei, gerade an großen Orten, allein schon weil es sicherer ist. Da einzige was mir wirklich unheimlich ist sind Dachböden. Ich weiß nicht warum, aber sowohl die strukturelle Stabilität als auch das, was mich dort erwarten könnte macht mich etwas nervös.


Was war der beeindruckendste Lost Place?

Das ist schwer zu sagen, es gab viele tolle Lost Places bisher. Oft sind es ja nicht nur die Orte sondern die ganzen Touren. Man ist unterwegs, es ist in gewisser Form wie Urlaub. Untertags erkundet man, abends sitzt man beim Essen oder auch mal dem ein oder anderen Bier zusammen. Ich glaube es ist oft eher das Gesamtkonzept als wirklich ein spezieller Ort selber. Aber rein vom architektonischen Aspekt war wohl einer der beeindruckendsten Lost Places ein Wasserkraftwerk in Italien. Die Hallen sind riesig, hoch und einige der Turbinen waren auch noch da. Was dort aber wirklich so toll war, war der Verfall. Überall findet sich Natur, welche den Ort langsam zurückerobert. Der Weg dorthin war auch ziemlich spannend, dafür wurde man danach um so mehr belohnt.

Wie entdeckt man solche Plätze?  Zufall oder Recherche?

Eigentlich beides. Ich persönlich recherchiere aber sehr intensiv. Irgendwie ist es für mich der spannendste Teil der Erkundungen. Wir verbringen sehr viel Zeit auf Maps, in Online-Archiven oder Foren. Man sammelt Informationen bis man einen Ort findet. Es ist ein bisschen wie Detektivarbeit und am Ende hat man noch viel mehr Freude, wenn man dann endlich da ist. Ab und zu kommen auch Orte durch Kollegen hinzu. Generell kann man aber sagen, dass man jeden Ort finden kann wenn man sich etwas anstrengt ;) Abgesehen davon, dass man nicht nur den Ort findet, sondern noch viele interessante Fakten über die Gebäude oder die gesamte Region.


Wurdest du schon mal erwischt, während du ein verlassenes Gebäude erkundet hast?

Erwischt wurde ich zweimal, aber ohne weitere Konsequenzen. Ab und zu musste auch der lautlose Rückzug angetreten werden. Einmal hatte ich es auch mit jugendlichen Hausbesetzern in Berlin zu tun. Die Situation war aber sehr entspannt, die beiden 13-jährigen Jungs hatten da tatsächlich mehr Panik als ich. Die wohl übelste Erfahrung war aber als mir ein Hausbesitzer mit einer Anzeige gedroht hat, nachdem ich ihm eine Mail geschrieben hatte, ob es möglich wäre das Gebäude zu besuchen. Ich hab bis heute keine Ahnung wie ich ihn so verärgern konnte, aber am Ende verlief das Ganze doch im Sand.

Lost Place Kirche
Lost Place Kirche

Gibt es einen verlassenen Platz, der noch auf der „Must See“ Liste steht?

Ohje, da gäbe es viele. Wie bereits gesagt, natürlich die Sperrzone rund um den Reaktor Nr. 4. Was mich aber auch wirklich reizen würde wären die ganzen verlassen Walfänger- und Forschungsstationen in der Antarktis oder die verlassenen Tunnel der Moskauer U-Bahn oder, oder, oder...


Im Interview: Urban Roach Julia vom MeinWeltbuch

Im November 2016 hat Julia auf MeinWeltbuch ihr ganz persönliches Reisebuch aufgeschlagen. Hier schreibt sie v.a. über besondere Begegnungen und authentische Orte auf Reisen, abseits bekannter touristischer Pfade. Mit dabei hat sie ihren Freund Daniel, Fotograf und Sprachgenie, und gemeinsam entdecken die beiden möglichst individuell die Gegenden der Welt, an denen man Mensch und Natur noch ursprünglich erleben kann. Reise-Inspiration, tolle Geheimtipps und echte Abenteuer garantiert!

Lost Place

Wie bist du zu Urban Exploring gekommen?

Mein erster „Lost Place“ war die völlig verwucherte kleine Oase „Al Qattara“ in der kleinen Stadt Al Ain im Süden der Arabischen Emirate im April 2013. Mein Freund Daniel und ich sind damals auf einer unserer ersten gemeinsamen Reisen mit einem Mietwagen in dem arabischen Land unterwegs gewesen, abseits der berühmten Glitzerwelt der Mega-Cities Dubai oder Abu Dhabi, auf der Suche nach dem echten Leben, wie wir es so gerne tun. Daniel ist Fotograf, ihn interessieren keine Orte, die schon tausendmal abgelichtet worden sind, daher bewegen wir uns gerne abseits der ausgetretenen Pfade, unter Einheimischen und zu Orten, die nicht in erster Linie schön sind. Für mich war das eine völlig neue Welt, die sofort eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich ausübte.

Lost Place


Was fasziniert dich so sehr daran?

Die (verborgene) Gefahr, das Verbotene, der Nervenkitzel – bei einem verlassenen Ort oder Gebäude weiß man nie, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. Nur ein paar verstaubte, zurückgelassene Gegenstände, zersplitterte Fenster, von Pflanzen zurückeroberte Räume, oder gar Lebewesen?! Manchmal ist es eklig, oft surreal, aber mich treibt der Gedanke und die Vorstellung an die Menschen immer weiter, die hier einmal waren oder gelebt haben. Was haben sie an diesem Ort gemacht, weshalb haben sie ihn verlassen und wie hat der Ort wohl früher einmal ausgesehen? Jeder „Lost Place“ erzählt seine eigene Geschichte.




Was waren deine beeindruckensten Erkundungen?

Ich nenne mal meine Top 4:
1.    Die verlassene Stadt Pripyat in der Sperrzone von Chernobyl.
2.    Mount Buzludzha, ein riesiges, einem Ufo gleichenden Gebäude der bulgarischen Kommunistischen Partei auf einem Berg in Bulgarien.
3.    Die Bobbahn der olympischen Winterspiele von 1984 in den Wäldern von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina.
4.    Das aufgegebene Hotel „Pondok Indah Bedugul“ auf Bali.


Wie kommt man zu einem solch ungewöhnlichen Reiseziel wie Chernobyl und wie hast du den Besuch wahrgenommen?

Tatsächlich listet Lonely Planet im Buch „Ultimate Travel“ die Sperrzone von Chernobyl auf Platz 156 der 500 Best Places on the Planet. Da wir wie gesagt immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Reisezielen sind, habe ich angefangen zu recherchieren, wie ein Besuch der Zone möglich ist und wie gefährlich das wäre. Auf einem großen Roadtrip durch Osteuropa im Sommer 2017, währenddessen wir auch die Ukraine bereisten, haben wir dann einen Tagesausflug von Kiev in die Sperrzone unternommen – ein unglaubliches Erlebnis! Mir war im Vorhinein schon ein bisschen mulmig zumute. Die Strahlung sieht, riecht und fühlt man nicht, aber man weiß, dass sie da ist, das ist seltsam. Sobald wir die Zone allerdings erreicht hatten, diese ganzen verlassenen Orte und Gebäude besucht und sehr viel über das Unglück gelernt und erfahren hatten, war ich so gebannt, dass ich alle Bedenken vergaß.

Lost Place

Steht noch etwas azf deiner „Must See“ List?

Vor der japanischen Küste gibt es die Geisterinsel „Hashima“, die würde mich sehr interessieren.
Dann sind da noch der eine oder andere verlassenen Freizeitpark oder auch verlassene Hotels, die immer eine Faszination auf mich ausüben.



Lost Place  Chernobyl

Wie entdeckst du solche Plätze? Durch Zufall oder recherchiert man davor?

Teils, teils. Wenn wir ein neues Land bereisen, recherchiere ich meistens im Vorhinein, ob es spannende, verlassene Orte zu bieten hat. Wenn ich über einen interessanten „Lost Place“ in den Medien lese, notiere ich mir das auch oft, für den Fall, dass wir dort einmal hin kommen. Unbekannte, einzelne Gebäude entdecken wir allerdings meistens durch Zufall. Wir sind gerne mit dem Auto unterwegs, biegen einfach mal in eine leere, unscheinbar aussehende Straße ab, und schon findet man die großartigsten Dinge!



Lost Place  Chernobyl

Wurdet ihr schon mal erwischt?

In Wyoming in den USA erkundeten wir einmal ein verlassenes Gelände und die Gegenstände rund um eine Scheune, als ein älteres Ehepaar auf uns aufmerksam wurde. Sie sprachen uns darauf an, was wir da suchten, und stellten sich als Mormonen und darüber hinaus als die Besitzer des Grundstücks heraus. Nach einer kurzen Unterhaltung luden sie uns zum Mittagessen ein :-D


Im Interview: Ines von Gin des Lebens

Thomas und Ines aus Österreich, lieben es zu Reisen. Reisen ist für sie der Gin des Lebens. Auf ihren Blog verbinden sie ihre Reiselust mit ihrer Ginliebe. Gemeinsam wollen sie die ganze Welt entdecken. Manchmal findet man sie auch Unterwasser. Auf ihrem Blog www.gindeslebens.com nehmen sie euch mit auf ihre Abenteuer. Die beiden verraten Tipps und Tricks und suchen auch gerne das ein oder andere Schnäppchen für euch.

Lost Place Teufelsberg

Was ist das beeindruckende an verlassenen Gebäuden?

Bei Lost Places handelt es sich oft um sehr geschichtsträchtige Orte. Es fasziniert uns, wenn diese, oft dem Verfall überlassenen Gebäude, nicht in Vergessenheit geraten, sondern sie quasi wiederentdeckt werden. Teilweise kann man die Geschichte förmlich spüren und wird so irgendwie auch ein Teil von ihr.

Lost Place Teufelsberg

Wie bist du auf die Idee gekommen dem Teufelsberg in Berlin einen Besuch abzustatten?

Wir haben den Teufelsberg in einer TV Show gesehen. Eine Show, die wir eigentlich sonst nicht schauen, aber irgendwie sind wir zufällig hängen geblieben. Für uns hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt. Wir möchten bei nächster Gelegenheit nochmals hin. Ein Teil des Geländes war bei unserem Besuch nicht freigegeben, daher hoffen wir darauf, diesen beim nächsten Mal zu erkunden. Spannend wäre auch ein besonders Licht, so wie zum Beispiel beim Sonnenuntergang.

Lost Place Teufelsberg

Im Gegensatz zu anderen "Los Places" zahlt man hier Eintritt. Gerechtfertigt?

Der Eintritt ist nicht wirklich hoch und dient dem Erhalt des Teufelsbergs. Wir finden das total gerechtfertigt. Manchmal werden mit den Eintrittsgeldern ja auch die Künstler bezahlt, die den Lost Places mit ihren Werken neues Leben einhauchen.


Lost Place Teufelsberg

Gibt es einen verlassenen Platz, der noch auf eurer Liste steht?

Da gibt es einige, aber einer steht bei uns ganz weit oben auf der Liste: die verlassene Minensiedlung Pyramiden auf Spitzbergen. Wir wollten diese heuer besuchen, aber konnten aufgrund von zu dünnem Eis am Fjord leider nicht hin. Die Siedlung kann man im Winter nämlich nur mit dem Schneemobil erreichen. Wir waren dafür in der noch aktiven Minensiedlung Barentsburg. Ebenfalls ein sehr beeindruckender und besonderer Ort auf Spitzbergen.


Im Interview: Kathrin von Travlgedengl

Kathrin von Travlgedengl - weil reisen fetzt! solltet ihr auch von meinem Blog kennen, da sie immer mal wieder Beiträge auch hier online stellt. Auf ihrem eigenen Blog hat sie zuletzt unter anderem über ihren Weg auf dem Camino Portugues berichtet, aber auch ihre Lost Places erfreuen sich größter Beliebtheit.

Lost Place Berlin

Was fasziniert dich an Lost Places?

Schon als Kind war ich total verrückt danach verlassene Orte zu erkunden. Ich bin sehr ländlich in einem 80-Seelendorf aufgewachsen, der von einem Waldgebiet umgeben ist. Sobald wir groß genug waren bin ich mit meinen Freunden im Wald auf die Suche nach versteckten Orten gegangen. Und im ehemaligen Weinberg gab es wirklich allerhand verlassen Weinberghüttchen zu entdecken. Die Suche danach war für uns ein bisschen wie eine Schatzsuche. Manchmal waren sie schon eingestürzt und es war nicht viel darin zu finden. Manchmal waren sie aber toll erhalten und wir haben noch ein paar Möbel und sogar Inventar darin entdeckt, von Flaschen, Werkzeugen, leeren Zigarettenschachteln bis hin zu einer Jacke, die noch über die Stuhllehne hing. Manchmal sahen die Hütten so aus, als wären sie gerade erst verlassen worden. Nur die dicke Staubschicht zeugte davon, wie lange die leere Zigarettenschachtel schon auf dem Tischchen liegen musste. Die kindliche Phantasie ging schon damals mit uns durch, wenn wir uns Geschichten über die ehemaligen Besitzer ausdachten, über Räuber, Mörder und Hexen. 

Naja, was soll ich sagen, das erkunden von Lost Places hat für mich immer noch etwas sehr faszinierendes und ein bisschen was von "Schatzsuche". Auch heute noch gehen mir die verschiedensten Szenarien durch den Kopf, wie der Ort verlassen wurde und wie er wohl aussah, als er noch "mit Leben" gefüllt war. Vielleicht fühlt man sich auch wieder ein bisschen in die Kindheit zurück versetzt
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Lost Place Berlin

Was war der beeindruckendste Ort?


Puh, das kann ich kaum beantworten. Jeder Lost Place hat mich irgendwie berührt. Da verlassene Orte für mich auch immer etwas sehr bedrückendes haben. 

Letztes Jahr habe ich mir die Transrapid-Strecke im Emsland angeguckt. Dort war ich auf der einen Seite tierisch fasziniert von der beeindruckenden Technik, die in der "Schwebebahn" steckt. Auf der anderen Seite die Tragik, die der Ort durch den schrecklichen Unfall 2006, bei dem so viele Menschen, so sinnlos ihr Leben lassen mussten, birgt.



Lost Place Berlin

Gibt es einen verlassenen Platz, der noch auf deiner „Must See“ Liste steht?


Da steht noch einiges. Aber vor allem steht die Sicherheitszone in Tschernobyl bereits seit etwa 10 Jahren auf meiner Bucketlist. Ich weiß, dass das wohl die wenigsten nachvollziehen können, aber ich möchte dort unbedingt mal hin. Irgendwann werde ich mir den Traum sicherlich erfüllen.

Lost Place Berlin



Wie entdeckt man solche Plätze? 

Zahlreiche "Lost Places" habe ich beim Geocachen entdeckt. Viele andere durch Empfehlungen und einige durch gezielte Recherche. Andere habe ich auch einfach so entdeckt. 
Allerdings würde ich niemals irgendwo einbrechen, über einen Zaun klettern oder mir sonst irgendwie gar mit Gewalt Zugang verschaffen. Steht eine Türe offen und das Gebäude erscheint mir sicher und es sieht verlassen aus, riskiere ich aber schon mal einen Blick. Das ich dabei nichts klaue, verändere oder gar zerstöre ist für mich natürlich Ehrensache. Ich will, dass sich andere auch noch an diesen verlassenen Szenen erfreuen können.



Ich hoffe euch hat mein kleines "Lost Place" Special gefallen? In Zukunft wird es hier immer mal wieder Beiträge zu verlassenen Orten geben. Wenn DU auch ein Urban Explorer bist und gerne einen Gastbeitrag verfassen möchtest, dann melde dich gern bei mir!

Das Copyright der Fotos liegt beim jeweils vorgestellten Blogger!

Weihnachtscountdown auf Chamy travels

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Die ersten Christkindlmärkte haben bereits ihre Pforten geöffnet und nicht mehr lange, dann steht auch Weihnachten vor der Tür! Bei mir ist es leider zur Zeit etwas stressig, weshalb gerade nicht allzu viel Neues von mir kommt. Trotzdem habe ich mir für den Dezember eine Kleinigkeit überlegt, damit bei euch die Vorfreude auf die Festtage einkehrt. Ab dieser Woche kommt hier also mindestens 1 vorweihnachtlicher Beitrag online. Ich möchte euch kreativen Input zu Weihnachtsgeschenken für Reisefans liefern, nehme euch mit ins vorweihnachtliche London, zeige euch Weihnachtsmärkte die einen Besuch Wert sind und am 5.12. werde ich im Rahmen des Bloggin' around the Christmastree Adventskalenders hier auch eine Kleinigkeit verlosen.


Alle Beiträge gibt's dann natürlich hier gesammelt zum Stöbern…

>> Weihnachtsmärkte:
- Traumhafter Weihnachtsmarkt in den Blumengärten Hirschstetten
- Weihnachtsmärkte und Kerzenziehen in Linz
- Die schönsten Christkindlmärkte Wiens

>> Geschenkideen für Reisefans:
- DIY Strandbilderrahmen als Andenken


>> MACH MIT
Wenn du Lust hast einen vorweihnachtlichen Beitrag auf Chamy travels zu veröffentlichen, dann schreib mir gerne. Wie der Beitrag aufgebaut ist, ist dir überlassen. Sowohl von der Länge, als auch von der Bildanzahl rede ich dir nicht drein. Wichtig wären mir nur scharfe Fotos und verständliches Deutsch. ;-) Natürlich kannst du auch innerhalb des Beitrags gern auf deine eigenen Artikeln / Seiten verlinken.

DIY-Geschenk für Reisefans: Persönlicher Bilderrahmen als Andenken für den gemeinsamen Urlaub

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Der Sommer ist schon lang vorbei und Weihnachten steht bald vor der Türe: Zeit sich also Gedanken um Weihnachtsgeschenke für seine Liebsten zu machen. Ich habe euch ja bereits in diesem Beitrag erzählt, dass ich euch gern in den nächsten Wochen kreativen Input für die vorweihnachtliche Zeit liefern möchte. Daher gibt's heute die erste DIY-Geschenkidee!


Persönlicher Reisebilderrahmen als Andenken

Oft braucht man für die beste Freundin, Mama, den Freund oder die Großeltern noch eine Kleinigkeit, möchte aber gern etwas Persönliches schenken. Wie wäre es also mit einem gemeinsamen Reisefoto im DIY-Bilderrahmen? Aus einem einfachen Holz- oder
Plastikbilderrahmen kann man im Handumdrehen nämlich ein persönliches Andenken zaubern!

Welche Materialien benötigt werden:
- (alter) Bilderrahmen
- Sand 
- Bastelleim
- Muscheln 
- Pinsel

Die meisten dieser Materialien gibt es für 1-2 Euro bei Tedi, KIK oder im Euroshop.

Los geht's:
Am besten ihr legt euren Arbeitsplatz großzügig mit Zeitungspapier aus, denn jetzt wird's sandig und klebrig. Zuerst wird auf den ganzen Rahmen eine dicke Schicht Bastelleim aufgetragen. Ein paar Sekunden antrocknen lassen, ehe der Sand (entweder richtiger Meeressand, aber der Dekosand aus dem Euroshop tut es auch ;-)) gleichmäßig auf den Rahmen gestreut wird. Nun hebt ihr und wendet den Rahmen vorsichtig, sodass der überschüssige Sand abfällt.
Lasst alles einige Minuten trocknen, ehe ihr die Muscheln schick anordnet und festklebt. Zum Schluss fehlt dann nur noch das gemeinsame Urlaubsfoto und voila: Fertig ist das persönliche Andenken! Tipp: Bevor ihr den Rahmen verpackt, wartet mindestens 24 Stunden, sodass auch alles gut durchgetrocknet ist und nichts mehr abfallen kann.


Kreativ-Tipp: Solltet ihr kein Foto vom Strand haben, könnt ihr den Rahmen natürlich auch anders gestalten, sodass er zum Bild passt. Für ein gemeinsames Foto vom Weihnachtsmarkt eignen sich z.B. 3D Schneeflocken, Bastelglitzer und Sterne ganz gut. Aus bunter Pappe lassen sich auch tolle Dinge ausschneiden / ausstanzen, wie etwa Flugzeuge, Kofferanhänger & Co. Und schaut mal zu Action, KIK oder Tedi, denn dort gibt es oft für kleines Geld richtig tolle Sticker und Formen, die sich aufkleben lassen.

Wien: Essen, Trinken & Tanzen - Ein Besuch im Johann Frank

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Nach langem habe ich mal wieder einen coolen Restaurant-Tipp für euch: Johann Frank, der frisch eröffnete Genuss-Tempel am Neuen Markt in der Wiener Innenstadt. Als die Einladung in mein Postfach flatterte war ich zunächst skeptisch. Johann Frank? Hmm… klingt altbacken und ist sicher viel zu nobel. Ich wurde an diesem Abend aber zum Glück eines Besseren belehrt und bin mir nun sicher, dass es definitiv nicht mein erster und letzter Besuch im Johann Frank bleiben wird.

Johann Frank Restaurant in Wien

Johann Frank am Neuen Markt

Am Neuen Markt in der Wiener Innenstadt stehen die Zeichen auf Veränderung: Während der historische Platz in den nächsten Monaten erneuert wird, zog jetzt schon ein neues Gastronomiekonzept am Neuen Markt ein. Die Familie rund um Gastronomieunternehmer Joshi Ercin, der in Wien erfolgreich mehrere Restaurants und Bars betreibt, macht aus dem rund 800 Quadratmeter großen Lokal auf drei Etagen einen Genuss-Tempel nach internationalem Vorbild. Mit Haubenkoch Daniel Hoffmeister, der zuletzt in der Stadtkäserei Lingenhel kochte, hat das Johann Frank einen kreativen und beliebten Küchenchef gefunden. Mit mediterran-österreichischer Cuisine will sich der gebürtige Salzburger in die Herzen der Wiener kochen. Er serviert feine Küche im locker-lässigen  Ambiente. Ob ausgewogenes Frühstück, abwechslungsreicher Lunch oder Fine Dining mit Freunden, das neue Gastronomie Konzept des Johann Frank lässt keine Wünsche offen.

Johann Frank Restaurant in WienJohann Frank Restaurant in Wien
Johann Frank Restaurant in WienJohann Frank Restaurant in Wien

Für mich gab's als Vorspeise Burrata mit Kräuteröl. Mein erstes Mal, dass ich diesen italienischen Käse auf meinen Teller vorgefunden habe. Was soll ich sagen: Ich bin begeistert und habe einen neuen Lieblingskäse gefunden! Als nächstes kam Beef Tartar mit confiertem Eidotter und Trüffelschaum. Wie ihr vielleicht wisst, liebe ich Beef Tartar – da kann man bei mir also nichts falsch machen. Hat mir also ebenfalls geschmeckt, aber ehrlicherweise habe ich auch schon bessere Beef Tartars gegessen. Von der Selleriesuppe, die danach kam, hätte ich noch gerne Nachschlag gehabt, da sie unglaublich lecker war. Im Winter könnte ich mich ohnehin nur von cremig warmen Suppen ernähren und diese hier hat einfach zu 100% meinen Geschmack getroffen. Wenn ihr also Sellerie und Suppe mögt, bestellt sie euch unbedingt bei einem Besuch im Johann Frank! Als Hauptgang gab es Hendlbrust mit Currykarottencreme und als Nachtisch Topfenknödel, ehe es hoch für einen alkoholfreien Cocktail an die Bar ging.  
 
Johann Frank Restaurant in Wien

All-In-One-Konzept: Fine Dining,  Cocktailbar & Club

International sind All-In-One-Konzepte beliebt, aber bei uns in Wien leider noch Mangelware. Fine Dining, elegante Cocktailbar und pulsierender Club sind im Johann Frank aber nun unter einem Dach vereint und laden zu ansprechenden Genussmomenten von früh bis spät ein. Jeder Gast findet genau das, wonach er sucht: Ob ausgewogenes und reichhaltiges Frühstück mit unterschiedlichen Smoothies, abwechslungsreicher Lunch mit Kollegen oder Geschäftspartnern, entspannte After-Work-Drinks, Dinner mit Freunden oder Brunch am Wochenende. Preislich gesehen bewegt sich das Restaurant übrigens im Mittelfeld. Die Frühstückskarte fand ich erstaunlicherweise ziemlich günstig, die restlichen Speisen sind im Normalbereich (durchschnittlich so zwischen 15-20 Euro pro Gericht) für Innenstadtverhältnisse.

Johann Frank Restaurant in Wien
Johann Frank Restaurant in Wien

Öffnungszeiten des Johann Frank

Das Restaurant hat Montag bis Sonntag, von 8.00 Uhr bis Mitternacht, geöffnet. Die Bar lädt von Sonntag bis Donnerstag von 14.00 bis 2.00 Uhr und an den Wochenenden bis 4.00 Uhr zu Cocktails und Drinks. Wer tanzen möchte, kann jeden Freitag und Samstag im Souterrain im eigenen Club von 21.00 bis 6.00 Uhr ausgelassen feiern.

Werbung, da ich zum Essen eingeladen wurde // Fotos: Christian Jobst, Leisure

Bloggin‘ Around The Christmas Tree – Türchen 5: Gewinne eine Weltkugelkette

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Der Heilige Abend naht in großen Schritten und wie jedes Jahr darf ich Teil des legendären Bloggin' around the Christmas Tree Adventskalenders sein. Heute öffnet sich also bei mir das Türchen Nummer 5 und ihr habt die Chance die nächsten 24 Stunden diese tolle Weltkugelkette zu gewinnen.


Gewinne eine Weltkugelkette

Lange habe ich überlegt was ich passendes für den Reiseblog verlosen möchte. Reisezubehör? Kosmetik in Reisegrößen? Ein Reisetagebuch? Aber dann fiel mir ein, dass ich immer und immer wieder auf meine schicke Weltkugelkette angesprochen werde und hatte endlich das perfekte Giveaway-Geschenk gefunden. Die Kette ist aus hochwertigem Edelstahl und kann somit Tag und Nacht getragen werden, ohne dass sie Farbe oder Glanz verliert. Ich habe mehrere Ketten dieser Marke und trage sie seit Monaten nonstop, bin daher wirklich überzeugt von der Qualität!


Was du tun muss um am Gewinnspiel teilzunehmen?

Hinterlasse bis morgen (06.12.) 8 Uhr unter diesem Beitrag ein paar nette Worte zu deinem Lieblingsreiseziel, oder wohin deine nächste Reise geht. Wichtig ist, dass du eine Kontaktmöglichkeit (Mailadresse, Facebook- oder Instagramname, wie du möchtest) angibst, dass ich dich im Falle eines Gewinnes verständigen kann. Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen ab 14 mit Wohnsitz in Europa. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden, der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Morgen geht es weiter bei der lieben Shia, wo ihr ebenfalls was Tolles abstauben könnt!


 

 
Banner: Frau Kirschvogel //  Imagemap: Sweetcherry

Niederösterreich: Vorweihnachtlicher Besuch auf der Badener Adventmeile

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Stimmungsvolle Adventmärkte finden sich in ganz Österreich, weswegen ich mich mit einigen Bloggerkollegen zusammengeschlossen habe, um euch ein paar unserer Favoriten vorzustellen. Nachdem ich hier auf dem Blog schon meine liebsten Christkindlmärkte Wiens, den wundervollen Weihnachtsmarkt in den Blumengärten Hirschstetten und die schönsten Adventmärkte in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz vorgestellt habe, gibt es heute einen Weihnachtsmarkt in Niederösterreich: Die Badener Adventmeile.


Baden bei Wien

Für alle denen die niederösterreichische Stadt Baden nichts sagt, aufgepasst: Nur 25 Kilometer südlich von Wien, inmitten des Weinbaugebiets Thermenregion, lädt die elegante Kaiserstadt Baden sowohl im Sommer als auch in Winter zu einem Besuch ein. Der Kurort bietet nämlich wirklich eine Fülle von unterschiedlichsten Aktivitäten an. So bietet es sich an durch die historischen Gassen und die schöne Fußgängerzone zu schlendern, (Window)-Shopping zu betreiben und in einem der Kaffeehäuser auf eine Stärkung einzukehren. Aber auch Natur- als auch Kulturliebhaber kommen in Baden nicht zu kurz. So lädt der Kurpark Baden zu ausgiebigen Wanderungen ein und das Rosarium im Doblhoffpark gilt als Traum von mehr als 30.000 Rosen, die zweimal jährlich ihre Blüten öffnen. Das Thermalstrandbad begeistert im Sommer mit einem riesigen Sandstrand und erfrischenden Becken und die Römertherme Baden bietet Kurtradition mit dem Badener Schwefelheilwasser an kälteren Tagen. Bei Schlechtwetter empfiehlt sich außerdem eines der Badener Museen, wie das Puppen- und Spielzeugmuseum, das Rollettmuseum, das Kaiser-Franz- Joseph-Museum, das  Beethovenhaus, das Kaiserhaus oder auch das Arnulf Rainer Museum im historischen Badener Frauenbad! Und ja, ab Ende November erstrahlt die ehemalige Kaiserstadt in vorweihnachtlichen Glanz!


Badener Adventmeile

Die Vorweihnachtszeit ist eine der schönsten Zeiten im Jahr und wird natürlich auch in Baden gebührend zelebriert. Im Badener Kurpark und der anschließenden Fußgängerzone erlebt man in dieser Zeit eine herrliche Adventlandschaft: Festlich leuchtende Straßen, geschmückte Schaufenster und weihnachtliche Klänge verwandeln die Innenstadt Badens alle Jahre wieder in die Badener Adventmeile. Was etwas schade ist, dass es die temporäre Eislauffläche am Josephsplatz nicht mehr gibt, da sie besonders für Kinder ein kleines Highlight war.


Kinder Adventmeile

Aber auch sonst gibt es für die Kleinen auf der Badener Adventmeile viele Möglichkeiten, um das Warten aufs Christkind zu verkürzen. Beim Christkindlpostamt im Kurpark können Kinder direkt ihre Briefe an das Christkind aufgeben, damit die Weihnachtswünsche in Erfüllung gehen! Ebenfalls zählen ein Kasperltheater sowie Bastel- und Märchenstunden, sowie Theatervorstellungen für Kinder in der Bühne Baden zum Unterhaltungsprogramm.
In der Zwischenzeit können Eltern einen entspannten Einkaufsbummel bei den verschiedensten Marktständen machen und danach bei wärmendem Punsch und kulinarischen Köstlichkeiten verweilen.


Advent im Casino Baden

Einen weiteren großen Fixpunkt im weihnachtlichen Geschehen der Badener Adventmeile bildet alljährlich das Casino Baden. Dort können in der Vorweihnachtszeit Konzerte, Lesungen und kulinarische Genüsse im herrlichen Ambiente des Casinos genossen werden.


Noch mehr Inspiration gefällig?!


WIEN
OBERÖSTERREICH
Linzer Volksgarten Adventmarkt (Curvy Life Stories)

BURGENLAND

SALZBURG

STEIERMARK 

Stuttgart: Die schönsten Weihnachtsmärkte der Stadt

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Der ein oder andere Besuch auf dem Weihnachtsmarkt darf während der Adventszeit definitiv nicht fehlen, denn dieser ist mittlerweile nicht aus der Vorweihnachtszeit wegzudenken. Auch dieses Jahr haben die zahlreichen Weihnachtsmärkte der Stadt Stuttgart ihre Stände geöffnet und laden die Besucher herzlich ein, um dort einen gemütlichen und entspannten Abend zu verbringen. Im Folgenden findet sich eine Auflistung der beliebtesten Weihnachtsmärkte der Stadt. 




Weihnachtsmarkt in Stuttgart 


Der wohl bekannteste und meistbesuchte Weihnachtsmarkt der Stadt ist der Weihnachtsmarkt in Stuttgart, welcher sich in der Innenstadt befindet und seine Besucher, mit der tollen Kulisse des neuen Schlosses, jedes Jahr aufs Neue verzaubert. 
Neben den zahlreichen Punsch- und Essensständen, finden die Besucher hier auch den mittelalterlichen Antimarkt, auf welchem Händler Schmuck, Uhren, Porzellan, Bücher und vieles mehr anbieten. Für die jüngeren Besucher des Weihnachtsmarktes findet sich das Märchenland, welches mit einer Mini-Eisenbahn mit echter Dampflock, einem kleinen Riesenrad und Kinderkarussells ausgestattet ist und damit jedes Kinderherz höher schlagen lässt. Wer übrigens als Tourist in Stuttgart unterwegs ist findet rund um das Schloss viele tolle Sehenswürdigkeiten. Der Reiseblog Reisefein hat unter Stuttgarter Sehenswürdigkeiten eine tolle Liste von allem was man gesehen haben muss.
Adresse: Schloßplatz, 70173 Stuttgart




Hobbykünstler-Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Wangen 


Klein aber fein – Der Hobbykünstler-Weihnachtsmarkt eignet sich hervorragend für den weihnachtlichen Geschenkeeinkauf. Denn auf diesem bieten die Händler selbstgebastelte Geschenke und Dekoartikel an, welche sich ausgezeichnet als Weihnachtsgeschenke eignen. 



Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Rohracker

Der Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Rohracker ist wohl einer der kleinsten Weihnachtsmärkte der Stadt, nichtsdestotrotz empfängt er jedes Jahr zahlreiche Gäste und bietet neben kulinarischen Köstlichkeiten auch Bummelmöglichkeiten an. Für Weinliebhaber eignet sich dieser Weihnachtsmarkt besonders gut, da die lokale Weingärtnergenossenschaft Weine, Sekt und edle Brände auf dem Markt anbietet. Auch der Nikolaus stattet seinen Besuch am Weihnachtsmarkt ab, was besonders Kinder erfreuen dürfte. 




Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Weilimdorf

Auch dieses Jahr lädt der bisher immer vielbesuchte Weihnachtsmarkt im Stadtteil Weilimdorf die Marktbesucher herzlich dazu ein, einen gemütlichen Abend, umgeben von weihnachtlichem Ambiente zu verbringen. Mit einer Tasse Glühwein, leckeren Würsten und frischen Waffeln können es sich die Besucher gut gehen lassen. Das umfangreiche Unterhaltungsprogramm, welches von den Weilimdorfer Vereinen gestaltet wird, wird auf der großen Festbühne vorgetragen und sorgt für eine zauberhafte, weihnachtliche Stimmung. 


Esslinger Mittelalter- & Weihnachtsmarkt

In der Region Stuttgart, in Esslingen, befindet sich der mittelalterliche Weihnachtsmarkt. Auf diesem sorgen Gaukler, Märchenerzähler, Feuerschlucker, Glasbläser und Musikanten für eine mittelalterliche Stimmung. Das Besondere an diesem Markt ist, dass das Marktprogramm interaktiv gestaltet ist und die Besucher dazu einlädt das Bogenschießen zu üben oder mittelalterliche Tänze zu lernen. 



Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt

Ein weiterer Weihnachtsmarkt, der sich in der Umgebung von Stuttgart befindet ist der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt. Ein breites Angebot an Christbaumschmuck, Dekoartikel, Basteleien und Handarbeiten lädt die Besucher zum Bummeln und Stöbern ein. Auch der Gaumen kann mit schwäbischen Spezialitäten, Lebkuchen und anderen Köstlichkeiten verwöhnt werden. Das geplante und abwechslungsreiche Unterhaltungsprogramm mit verschiedenen Weihnachtskonzerten erwartet die Besucher dieses Marktes. Mit dem Figurentheater und den zahlreichen Zauber-Shows ist sichergestellt, dass auch die jüngsten Besucher einen unvergesslichen Marktbesuch erleben.


Über den Autor 
Patric Herweh von reisefein.de hat seinen Reiseblog aus Liebe zur Fotografie gegründet. Da Reisen viel Zeit in Anspruch nimmt, ist der Blog natürlich immer nur nebenher gewachsen. Dies soll sich im kommenden Jahr (2019) ändern. Ein Sabbatical soll helfen den Blog schnell mit tollen Reiseberichten zu füllen. Start ist schon jetzt im Dezember mit Singapur und Neuseeland.

Irland: Dublin, Howth und kleine Einblicke in das vorweihnachtliche Irland

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Dublin im vorweihnachtlichen Glanz ist eine Traumreise. Die vielen kleinen Märkte, überall Lichterketten, Lichtinstallationen und Christbäume soweit das Auge reicht. Auch in die Pubs ist die Weihnachtsstimmung eingezogen. Die Häuser sind geschmückt, die Straßen vorbereitet und bereit, Gäste mit dem Geist der Weihnacht anzustecken.


Ein Weihnachtsurlaub - aber wohin?

Es war eine ziemlich spontane Entscheidung, dass wir vor dem Advent noch einmal verreisen wollten. Ein Städtetrip sollte es sein, in Europa und vielleicht sogar am Meer. Mein Tipp, wenn es um das Reisen geht: schränkt euch selbst nicht ein. Lasst euch offen, welche Stadt ihr besuchen möchtet und was ihr erleben wollt. Dann findet man hin und wieder auch echte Schnäppchen und Schätze! Ich habe diesmal bei Ryanair einen supergünstigen Flug ergattert - 52€ hin und retour. Yeay, dann blieben noch 90€ für die Unterkunft! Für 4 Tage finde ich diesen Preis voll okay, leider hatten wir mit dem Zimmer ein bisschen Pech. Aber selbst das hat uns nicht davon abgehalten, Dublin in vollen Zügen zu genießen.
Pro-Tipp: Flüge immer im Privat-Modus des Browsers suchen – dann bleiben die Flüge auch günstig und sie schlagen nicht noch ein paar Euro drauf, wenn ihr den gleichen Flug nochmal sucht!

Dublin ist ein weihnachtlicher Traum!

Zuerst einmal eine kleine Sightseeing - Checkliste:
• Trinity College
• The Spire
• Jamerson Whiskey Fabrik
• Guinness Tour
• St. Patrick's Cathedral
• Umbrella Road (meine Bezeichnung 😋)
• Temple Bar

Das Trinity College (die Uni und die Bibliothek) sind ein Stückchen Geschichte und sollte ich jemals ein Erasmus-Jahr machen, würde ich diese Universität wählen! Der Eingang zur bekannten Bibliothek kostet allerdings 14€ und das war uns dann doch ein bisschen zu teuer. The Spire ist einfach nur eine riesige Nadel in der Innenstadt – den Zweck haben wir nicht herausgefunden. St. Patrick’s Cathedral war leider mit 7€ Eintritt zu teuer. Die Umbrella Road findet ihr eigentlich in der Anne's Lane - sie sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert!


Temple Bar war meine Überraschung des Dublin-Trips. Das Pub ist RIESIG! Noch dazu wunderschön weihnachtlich dekoriert. Total romantisch! Getoppt wurde das Erlebnis noch, als sich ein Pärchen direkt neben uns verlobt hat. Ich muss zugeben, ich habe mir selbst eine Träne heimlich wegwischen müssen! Auch wenn man dort etwas trinken möchte, ist es nicht so überteuert, wie vermutet.


Nachdem man alle wichtigen Sightseeing Stationen an einem Tag abklappern kann, haben wir beschlossen, uns in der verbleibenden Zeit noch einen Tagesausflug zu genehmigen und sonst nur durch die Stadt zu schlendern, um die Stimmung und die Menschen ein bisschen kennenzulernen. Da mein Gentleman sehr offen auf Menschen zugeht, hat es nicht lange gedauert, bis wir die großen Insider-Tipps der Stadt herausbekommen haben. Denn das wahre Juwel von Dublin liegt eigentlich in einem kleinen Dörfchen namens Howth.


Ein Tagesausflug nach Howth

Wenn ihr nach Dublin reist und Lust habt, ein bisschen die irische See und das Land kennenzulernen, müsst ihr unbedingt mit dem DublinBus nach Howth. Wunderschöne Buchten, grüne Landschaft und die Kraft der Natur sind hier so deutlich, dass man sich sofort in dieses Fleckchen verliebt. Mit dem Bus sind es ungefähr 45 Minuten Fahrzeit von Dublin. Dann kommen nochmals 15 Minuten zu Fuß dazu. Aber der Ausblick ist einfach fantastisch! 30 Meter hohe Klippen, ein Wasserfall, ein schöner Strand - diese Kulisse könnte in jedem romantischen Film
einen Ehrenplatz bekommen. Wir sind - nachdem wir schon gefühlt 100 Fotos gemacht haben - eine sehr, sehr steile und schmale Stiege an den Klippen entlang zur Bucht geklettert. Es war sehr rutschig, deshalb empfehlen sich hier gute Schuhe. Überhaupt sollte man nicht ohne Schirm, wasserfeste Schuhe und warme Kleidung nach Dublin reisen – auch wenn es um 10°C wärmer war, als bei uns in Wien. Der Gentleman ist sogar im Meer geschwommen, während ich die Umgebung erkundet habe.


Dublin – Eine Schmankerltour?

Zugegeben haben wir nicht soooo fancy gegessen, weil das Essen dort prinzipiell sehr teuer ist. Mit 10€ pro Mahlzeit ohne Getränke muss man schon mindestens rechnen. Das Leckerste und definitiv mein Geheimtipp ist „Queen of Tarts“ – dort gibt es Desserts in allen Variationen, mega gute Scones und auch Lunch und Brunch. Sonst kann ich euch noch „Ray’s Pizza und Gourmet Burger (direkt neben den Umbrellas!). Als romantisches Pub schlage ich euch das P Macs Pub vor – dort wird alles mit roten Kerzenleuchtern erhellt.


Pipifeine Grüße,
Sophie


Über die Autorin 
Sophie schreibt auf ihrem Blog Pipifeinüber alles, was das Leben schöner - eben pipifein - macht. So findet man bei Sophie spannende Reiseziele, leckere Rezepte, besondere Momente, schickes Make-Up und einen pipifeinen Lifestyle. Aber auch ernstere und nachdenklichere Themen spielen auf Sophies Blog und ihrer Instagram-Seite eine wichtige Rolle. Vorbeischauen lohnt sich also allemal!

Bremen: Ein Weihnachtsmärchen

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Denkt man an Weihnachtsmärkte in Deutschland, fallen einen sicher Städte wie Nürnberg ein. Aber Bremen? Never! In Deutschland ist eher der Süden bekannt für die Christkindlmarktstimmung. Und dem Norden trauen viele auch anscheinend nicht ein weihnachtliches Flair zu. Ich hatte mal einen Partner aus dem Erzgebirge, der war echt ein wenig giftig, weil er norddeutsche Klinkerbauten und insbesondere Bremen nicht mochte. Er hätte noch nie eine so hässliche Stadt gesehen, zeterte er, als meine Eltern damals mit uns dort auf dem Weihnachtsmarkt waren. Aber vielleicht ist da eben die Sicht der Dinge, wenn man aus einem erzgebirgischen Dorf kommt, dass im Winter aussieht, als wäre es einem Märchen entsprungen. Bei Schnee denkt man da direkt, dass gleich Bambi und seine Mutter mit Klopfer um die Ecke kommen.


Ich hingegen kann sagen, dass für mich Bremen die ideale Stadt für die Weihnachtszeit ist. Bei uns war es als Kind aus Cuxhaven immer so: Hamburg ist Shopping, Bremen ist zum Wohlfühlen. Und deswegen verrate ich euch ein wenig in diesem Blogpost zu meiner Wohlfühlstadt. Auf Nonsoloamore könnte ihr auch unabhängig von der Jahreszeit mehr Tipps zu Bremen lesen oder eben mehr zu Weihnachtsmärkten in Norddeutschland.

Wer nach Bremen reist, sollte am liebsten nicht das Auto nehmen, ist mein erster Reisetipp. Entweder, ihr lasst euer Auto in Gröpelingen oder andernorts mit Park and Ride und fahrt dann mit der Bahn weiter oder ihr nehmt gleich den Zug. Bremens Straßenführung ist nämlich ungefähr so gradlinig wie ein Bild von Miro. Meine beste Freundin ist mal so ausgerastet, dass sie illegal über mehrere Bürgersteige in Walle wenden musste. Da ist es mit Zug doch deutlich einfacher.


Bremens Hauptbahnhof sollte man in zwei Zeiten Jahr allerdings nicht zu lange Beachtung schenken: Während des Freimarkts und während der Adventszeit. Bremen Hauptbahnhof ist nicht schlecht, aber ist man Hannover gewohnt, fühlt sich der Bremer Hauptbahnhof an wie Hannover in wirklich klein und eng. Allerdings ist das Risiko, in Menschen reinzurennen in beiden Bahnhöfen bleichgroß. Ich spreche da aus Erfahrung.

Man kann in die Stadt natürlich eine Straßenbahn nehmen oder einen kleinen Spaziergang machen. Meine persönlich schönste Runde ist, wenn man bei Tageslicht anreist, erst einmal am Wall entlang zum Bremer Viertel spaziert und dort ein schönes Heißgetränk zu sich nimmt. Das Viertel hat alles von der szenischen Bar bis zum rosa Cupcakediner. Dennoch ist es klein und übersichtlich. Das ist ein wenig das Motto der Innenstadt. Alles kann man zu Fuß erreichen.


Zu einem echten Ausflug gehört dann natürlich auch ein Ausflug ins Schnoorviertel in die engen Gassen. Die sind natürlich jetzt im Winter heillos überfüllt, aber dort gibt es eine gute Patisserie, die Spezialitäten wie Bremer Klaben verkauft.

Vom Viertel aus - Leute, die nicht ortskundig sind, sollten jetzt ihre Google Maps Offline Karte anschmeißen - geht es weiter zu dem großen Highlight: Der Weihnachtszauber an der Schlachte ist sehr stimmungsvoll mit Tarotzelten, Holzbuden, Feuerschluckern und dem mittelalterlichen Ambiente. Fast jeder in Norddeutschland, der hier schon einmal war, sagt, dass dies der schönste Weihnachtsmarkt in Norddeutschland ist. Ich persönlich kann mich nicht so recht zwischen eben diesem und den in mittelalterlichen Markt in der Altstadt von Hannover entscheiden.


Was fehlt anschließend noch für einen gelungenen Besuch in Bremen? Natürlich die Böttcherstraße, durch die man dann binnen weniger Minuten zum Weihnachtsmarkt am Roland und bei den Bremer Stadtmusikanten kommt. Dort kann man auch direkt gut shoppen gehen bei den üblichen verdächtigen Läden. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wir fahren nicht stundenlang in eine andere Stadt, um dann in Läden einkaufen zu gehen, die wir auch zuhause haben.

Wer nun mehr Lust bekommen hat auf Weihnachtsmärkte in Deutschlands Norden, kann gerne auf Nonsoloamore.net vorbeischauen. Claudia hat den Weihnachtsmarkt in Berlin besucht, während ich mein best of Norddeutschland für euch in einem Blogpost zusammengefasst habe. Dort ist etwas für jeden Geschmack dabei.



Über die Autorin 
Bettina kann schon seit 10 Jahren das Internet ihre zweite Heimat nennen. Auf ihrem Blog aufgerouget.de beschäftigt sie sich mit den Themen vegan leben, Beauty, Lifestyle und Plus Size Fashion. Auch ihr gleichnamiger YouTube-Channel wird regelmäßig mit diesen Themen gefüttert. Seit einiger Zeit schreibt Bettina außerdem Reiseberichte für den Travelblog Nonsoloamore

Weihnachten in Polen: traditionell verrückt

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Ich weiß er ist da.
Das ist er jedes Jahr.
Einsam. Eingesperrt im Keller.
Schritt für Schritt, einen Fuß vor den anderen, gehe ich die Stufen hinab, um nach ihm zu schauen.
Im Badezimmer des Kellers entdecke ich ihn.
Er wirkt gelassen, zieht gemütlich seine Bahnen.
Denn er weiß nicht was ihn erwartet.

Meine Schwester, der Weihnachtsbaum und ich


All I want for Christmas is youuuhuuuhuuu! 

Quietschend überschlagen sich unsere Stimmen, während wir die Autobahn entlangrauschen.
Diese Fahrt ist für mich der einzig richtige Zeitpunkt im Jahr, um Weihnachtslieder zu hören.
Dank erfolgreicher Ignorier-Taktiken höre ich in der Adventszeit kaum Weihnachtslieder.
Bis zu diesem bezaubernden Moment.
Dann geben wir (meine Schwester, Mama und ich) uns die volle Dröhnung Wham und Mariah Carrey.
Der Lautstärkeregler wird ganz nach rechts gedreht, bis die Boxen übersteuern. Wir grölen mit was das Zeug hält.
Die Stimmbänder leiden.
Aber egal, denn jetzt kann Weihnachten kommen.
Es ist so weit, wir verbringen Weihnachten in Polen, bei unserer Familie.

Weihnachten in Polen: Driving home for Christmas

Kein Lied fasst unsere alljährliche Situation so schön in Worte wie „Driving home for Christmas“ von Chris Rea.
Seit wir Anfang der 90er nach Deutschland ausgewandert sind, folgt jedes Jahr das gleiche Spiel. Noch kein Weihnachten haben wir woanders verbracht, zu familiär und wichtig ist es uns.
Auch mein Onkel reist jedes Jahr aus Warschau und meine Tante aus Krakau zu meinen Großeltern.
Ich weiß noch wie ich als Kind immer wieder zum Fenster gegangen bin und ungeduldig auf die Straße blickte.
Nein, nicht nach dem Weihnachtsmann habe ich Ausschau gehalten. Auf das Auto meiner Tante, die mit Mann und Kindern kommen würde, habe ich gewartet.
Jetzt bin ich größer, die Vorfreude auf meine Lieben aber nicht kleiner.

Was schwimmt denn da?

Kaum angekommen im Haus meiner Großeltern, werfe ich einen Blick in den Keller.
In der Vorweihnachtszeit lebt dort ein kleiner Mitbewohner.
Jedes Jahr kauft mein Opa einen lebenden Karpfen für das Weihnachtsfest.
Er kommt in sein provisorisches Aquarium: eine Badewanne im Keller.
Das arme Kellerkind zieht dann gemütlich seine Bahnen bis es kurz vor Weihnachten vom Opa geschlachtet wird.
Ich besuche den neuen Kleinen jedes Jahr in seinem vorübergehenden Zuhause und beobachte, wie er die letzten Stunden vor sich hin blubbert.
Aber noch ist nicht Heiligabend, er lebt und die polnische Weihnachtsfeier will vorbereitet werden.

Je hässlicher, desto besser 

Bevor das Fest losgeht, wartet noch einiges an Arbeit.
Der Tannenbaum wird bei uns auf den letzten Drücker gekauft und geschmückt.
Was bei uns ins Haus kommt, kann man als Weihnachtsbaum kaum bezeichnen.
Stolz präsentiert mein Opa jedes Jahr dieses Etwas. Er hat „Es“ selbst beim Förster ausgesucht.
Ein magerer Baum mit wenigen Ästen und noch weniger Grün. Ich glaube er macht das mit Absicht.
Inzwischen ist es ja fast schon Tradition. Je hässlicher der Baum, desto besser.
Es ist so als hätte er Mitleid gehabt mit diesem abgemagerten Wesen und wollte ihm ein paar letzte schöne Tage gönnen.
Das Ding ist so kahl, dass wir jede Lücke zum Schmücken nutzen, um ihm ein letztes Stück Würde zu geben.
Wobei Würde nicht das richtige Wort ist, extremer Kitsch trifft es eher.

Ein Blick auf das magere Wesen

Wir haben einen Kaktus Weihnachtsbaum und der sticht, sticht, sticht 

Zugegeben, ein bisschen grün ist unser Kerlchen schon. Wo wir schon beim zweiten Problem wären.
Jahr um Jahr flehen wir meinen Opa an eine dichte aber weiche Nordmanntanne zu kaufen. Aber es hilft kein Flehen und kein Bitten.
Es wird jedes Mal eine stechende Fichte gekauft.
Bei uns reißt sich daher keiner ums Schmücken.
Bei jedem Aufhängversuch stehen zig Nadeln zum Angriff bereit.
Und sie piksen so, als hätte ihnen jemand den Auftrag erteilt unsere Hände zu durchlöchern.
Beste Waffe dagegen: nicht schmücken oder Handschuhen tragen.
Doch letztes Jahr geschah ein Weihnachtswunder! Mein Opa kaufte eine Tanne!
Ich hätte sie knuddeln und knutschen können, so weich war sie.

Achtung Magen vordehnen: 12 Gerichte warten

Neben dem Tannenbaum muss das Essen vorbereitet werden. Es gibt so einiges.
12 Gerichte werden an Weihnachten in Polen serviert. Die Zahl steht für die 12 Apostel.
Es heißt von jedem Gericht muss gekostet werden, dann mangelt es an nichts das nächste Jahr.
Damit wir nicht alle zwischen den Mahlzeiten brechen müssen wie die Römer, um noch ein Gericht runterzubekommen, zählen auch die Beilagen als volles Gericht.

Traditionelles Essen an Weihnachten in Polen

Es gibt viele traditionelle Gerichte an Weihnachten in Polen. Hier kommen die beliebtesten.

Der weihnachtlich gedeckte Tisch. Im Hintergrund die neue, weiche Tanne 😊

Barszcz Czerwony
Kaum ein Weihnachten in Polen, das nicht mit einem „barszcz czerwony z uszkami“ beginnt.
Unaussprechliches waaas? Ganz einfach: Borschtsch mit Öhrchen.
Ok, Schluss mit den Hieroglyphen.
Barszcz (gesprochen Barschtsch) ist eine klare rote Beete Suppe mit kleinen mit Sauerkraut und Pilzen gefüllten Teigtäschchen = uszka. Ähnlich den Tortellini oder eben Öhrchen.

Pierogi
Pierogi (gefüllte Teigtaschen) fehlen auf keinem polnischen Tisch. An Heiligabend vegetarisch z.B. mit Kraut und Pilzen.
Es gibt sie aber in zahlreichen Variationen: mit Fleisch, mit süßem Topfen, mit Lachs, auf „russische Art“, was dein Pierogi-Herz eben höherschlagen lässt.

Karpfen
Die Gerichte an Heiligabend sind in Polen fleischlos.
Fleischlos heißt aber nicht fischlos.
Wo wir wieder bei unserem Kellerkind wären.
Das kommt aus der Wanne auf den Teller.
Karpfen ist eines der traditionellen Gerichte, die an Weihnachten in Polen verspeist werden.
Meistens wird er gebraten gegessen. Früher haben meine Großeltern ihn auch in Gelee serviert.

Mein rechter, rechter Platz ist leer

Der weihnachtliche Tisch wird in Polen für eine Person mehr gedeckt.
Der freie Platz ist dazu da, um spontane Weihnachtsgäste am Tisch aufnehmen zu können.
Aber auch zum Gedenken an die Verwandtschaft und Verstorbene mit denen wir nicht feiern können.
Seitdem wir 14 Personen an Weihnachten sind, wird es – bereits ohne Extrateller - eng.
Das Sondergedeck kommt bei uns jetzt symbolisch auf den Couchtisch.

Warten auf den ersten Stern am Himmel

Alles ist fertig, der Tisch ist gedeckt. Jetzt warten wir auf den ersten Stern.
Laut Tradition zu Weihnachten in Polen, wartet man auf den ersten Stern am Himmel, bevor die Familie sich zum gemeinsamen Abendessen setzt. Als Erinnerung an den Stern von Bethlehem.
Wir haben das ein bisschen abgewandelt und gesagt, die Geschenke gibt es erst, wenn der erste Stern am Himmel erscheint.
Was machen wir, wenn es bewölkt ist? Trotzdem schenken!

Diese Weihnachtskugel ist schon über 50 Jahre alt.

Bling Bling

Der Liedschatten glitzert, die Locken sitzen, während wir mit unseren Pumps den Parkettboden auf dem Weg zum Wohnzimmer zerkratzen.
Nein es ist keine Gala, lediglich unser bescheidenes Weihnachtsfest, für das wir uns so aufgebrezelt haben.
Das ist unsere Art dieses Fest zu ehren. Warum sollen wir uns für andere schick machen aber nicht für uns selbst?

Der emotionalste Moment

Vorher noch in Hausarbeitsmontur, jetzt ganz schick, die Männer im Anzug, sitzen wir nach all dem Vorbereiten am Tisch.
Es wird aus der Bibel vorgelesen und danach teilt mein Opa eine Oblate in kleine Stücke.
Die Oblate (Opłatek) steht als Symbol für Vergebung/Versöhnung und ist ein Zeichen von Freundschaft und Liebe.
Das ist eine der schönsten Traditionen an Weihnachten in Polen.
Jeder aus der Familie geht zu jedem, teilt mit ihm ein Stück Oblate und wünscht sich gegenseitig Gutes.
Da wir über 10 Personen sind, dauert es ein bisschen…
Dann darf endlich die wohl verdiente Völlerei beginnen.
Wir essen ein Gericht nach dem anderen. Ganz gemütlich. Dazwischen werden Weihnachtslieder gesunden, dann wieder gegessen, wieder gesungen und irgendwann auch die Geschenke verteilt.

Ein selbstgemachtes Lebkuchenhäusschen


Kurz vorm Platzen, jetzt noch Makiełki

Die Knöpfe der Hemden springen auf, die Strumpfhose schneidet in meine Haut, aber es wartet noch ein allerletztes traditionelles Gericht, das an Weihnachten in Polen niemals fehlen darf: Makiełki (regional auch Makówki)
Makiełki sind köstliche Mohnnudeln mit Nüssen und Rosinen. Ok, pah, die letzteren aufgequollenen Dörrtrauben sind eklig und werden rausgepopelt. Was haben die neben dem leckeren Mohn nur verloren?
In anderen Regionen Polens isst man auch Kutia statt Makiełki zum Nachtisch. Auch mit Mohn, aber anders.
Da wären wir nun alle, so rund wie ein Kugelfisch nach dem Angriff. Sowieso schon zum Platzen voll. Aber die müssen noch runter.
Warum?
1. Weil jedes Gericht probiert werden muss. 2. Weil die Tradition besagt, dass derjenige, der viele Makiełki isst, im nächsten Jahr auch viel Geld haben wird.
Wer will da nicht noch ordentlich zuschlagen beim letzten Gang?

Der Krippen Wettbewerb 

Ich frage mich jetzt noch, wie ich es doch jedes Jahr aufs Neue schaffe nach dem Essen aufzustehen.
Aber irgendwie klappt es, denn um Mitternacht geht es zur Mitternachtsmesse, bei der wir die schöne Krippe in der Kirche bewundern.
Das ist an Weihnachten in Polen fast schon Kult. Man könnte meinen jede Kirche versucht die anderen mit ihrer Krippe zu überbieten.
Die Kirche bei meinem Opa hat sogar in einem Jahr aus dem ganzen Altarraum eine Krippe gemacht. Die Priester saßen mittendrin zwischen echten Schafen und Eseln.
Ich fand das cool.
Es ist fast schon ein zusätzliches Kulturangebot in der polnischen Adventszeit. Statt in ein Museum geht man von Kirche zu Kirche und schaut sich die verschiedenen Krippen an.
Wir bewundern sie aber erst an Weihnachten.

Unser Weihnachten

Nach der Messe geht es zurück.
Wir lachen, wir spielen, wir singen und tanzen bis es schon spät ist.
An Weihnachten sind die Traditionen in Polen zwar nicht ganz so crazy wie am österlichen śmigus-Dyngus, aber meine Familie ist es, die das ganze Fest irgendwie verrückt macht.
Aber das ist eine andere Geschichte…
Um ca. 4 Uhr morgens ruft das Bett und ein weiterer Feiertag steht vor der Tür.
Frohe Weihnachten euch allen!

P.S.: Nach Weihnachten Lust auf ein verrücktes Neujahr? Dann solltest du dir mal Songkran anschauen. Das thailändische Neujahr findet zwar erst im April statt, ist aber einen Besuch wert. Schau vorbei!

Über die Autorin 

Hey, ich bin Anna. Mein Mann Chris und ich haben 2017 geheiratet, Jobs gekündigt, unsere Wohnung aufgelöst und sind auf Weltreise gegangen. Wir sind zurück, aber versorgen dich auf unserem Blog auf Meer mit Infos zur Weltreiseplanung, zum House Sitting und mit wertvollen Infos & Tipps für dich zu all unseren Reisezielen. Wir hoffen dir hat dieser Beitrag gefallen. Liebe Grüße Anna & Chris

Lost Place: Zeche Zollverein im Ruhrgebiet

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Als wir vor circa einem Jahr Familie und Freunden mitgeteilt haben, dass wir von Wien ins Ruhrgebiet ziehen, herrschte große Ratlosigkeit. Ruhrgebiet? Was macht man dort? Ist dort nicht alles grau? Ganz im Gegenteil: es ist sehr grün und es ist immer was los. Und abgesehen von der tollen Lage –nahe zu Holland und Frankreich– hat es mir besonders die Industriekultur  angetan.


Das Ruhrgebiet: grau, schlechte Luft; Image bis heute geprägt von den 50er Jahren, dem Steinkohleabbau und der Stahlindustrie. Dabei ist diese Zeit schon lange vorbei, die zwei letzten aktiven Steinkohlebergwerke schließen noch 2018. Stattdessen ist tatsächlich die Natur ins Ruhrgebiet zurückgekehrt und die ehemaligen Zechen, Bergwerke und Industriegelände werden neuen Bestimmungen zugeführt.


Zu diesen Bergwerken zählt auch die Zeche Zollverein in Essen. Der Kohleabbau wurde bereits 1986 eingestellt, die Zeche, die auf Grund ihrer Symmetrie und Gebäudeanordnung als die schönste überhaupt gilt, wurde unter Denkmalschutz gestellt und 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.


Heute beherbergt die Zeche Zollverein mehrere Museen, Eventlocations und das Besucherzentrum, wo man verschiedene Führungen durch das Gelände buchen kann. Will man alles sehen, muss man schon mehrere Tage auf der Zeche verbringen – vier Mal war ich dieses Jahr dort und hab noch immer nicht alles gesehen.


Für Erstbesucher der Zeche Zollverein empfehle ich die ca. 2-stündige Führung, die im Besucherzentrum beginnt. Dabei gewinnt man nicht nur einen Einblick in den harten Alltag der Kumpel, sondern man hat auch die Möglichkeit, schon einen großen Teil der Gebäude zu besichtigen, die alleine nicht zugänglich wären.


Das RuhrMuseum widmet sich der Geschichte des Ruhrgebiets. Gezeigt wird von allem etwas wie z.B. alte Fotos, Gegenstände aus der Bergbauära, naturhistorische Objekte und viele interessante Fakten zum Ruhrgebiet. Das Herzstück des Museums ist die Treppe, die grell orange beleuchtet ist im ansonsten finsteren Stiegenhaus. Das Orange ist natürlich nicht zufällig gewählt, sondern soll an den glühenden Stahl erinnern, der ohne die Hitze der Kohlen nicht bearbeitet werden könnte.


Das Red Dot Designmuseum: beherbergt Objekte, die mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet wurden, dazu gehören banale Dinge wie Waschmaschinen und Toaster, aber auch Möbel, Fahrräder und sogar ein kleines Flugzeug. Wer sich für Industriedesign interessiert, der sollte dem Museum jedenfalls einen Besuch abstatten.


Der zweite große Gebäudekomplex-  etwas entfernt vom Besucherzentrum und RuhrMuseum  - ist die Kokerei (ohne s, darauf besteht man dort :-)). Dabei handelt es sich um den ehemaligen Hochofen, in dem die Kohle zur eigentlichen Verwendung bearbeitet wurde. Auch hier kann man an einer zweistündigen Führung teilnehmen. In Kleingruppen geht es heute direkt durch den Hochofen durch und man mag sich dabei gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Leute dort damals gearbeitet haben. Die Kokerei ist vor allem im Hochsommer und im Winter einen Besuch wert. Im Sommer nämlich wird eines der Becken mit Wasser gefüllt und man kann tatsächlich im sogenannten Werksschwimmbad schwimmen gehen. Die Gelegenheit habe ich diesen Sommer leider verpasst, aber es steht fix auf meiner Bucket List für nächstes Jahr. Im Winter wird die große Fläche vor dem Hochofen auch mit Wasser gefüllt, diesmal aber um daraus eine riesige Eislauffläche zu machen. Nicht nur Städte wie New York oder Wien haben also einen Eislaufplatz vor imposanter Kulisse, auch das Ruhrgebiet kann sowas bieten.


Wer keine Lust auf Museum oder eine geführte Tour hat, kann sich auf dem Außengelände frei bewegen. Die alten Rohre und Schienen, die schön langsam vom Grün der Natur erobert werden, laden zum Spazieren und Fotografieren ein. Hier hängt plötzlich eine Schaukel, dort verbergen sich mehrere Skulpturen und wem das alles nicht reicht, der kann einen Crossgolf Kurs oder einen Vollmondspaziergang buchen.  Außerdem gibt es in der Zeche immer wieder Spezialevents wie den Designmarkt, die lange Nacht der Industriekultur und im Winter natürlich einen Adventmarkt.


Also, wer mal in der Nähe ist: Hinfahren, anschauen und die Kamera nicht vergessen!

Über die Autorin 
Karo ist Mitte 30 und vor einem Jahr mit ihrem Mann von Wien ins Ruhrgebiet gezogen. Sie hat bei ihren Reisen schon einiges von der Welt gesehen und jetzt dabei vom Ruhrgebiet aus den Westen genauer zu erkunden. Ihre Themenschwerpunkte: City-Trips, Kulturreisen, Europa
Wer mehr von Karos Reisen sehen möchte, sollte ihr unbedingt auf Instagram folgen @karoland_on_tour !

Wien: Mein Perfect Day - Backstage beim Musical Bodyguard, Essen im Mama und der Bulle &Übernachten im Astoria

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Backstage im ehrwürdigen Ronacher Theater, ein leckeres Steak im neueröffneten "Mama & der Bulle" und einmal im ersten Bezirk Wiens nächtigen?! Das alles durfte ich dank eines aufregenden Tages beim Videodreh mit BePart.Tv erleben und möchte ich heute Revue passieren lassen.


Mit der Limousine zu Mama & der Bulle

Nachdem wir uns alle kurz kennengelernt hatten, brachte uns eine Limousine zu dem neueröffneten Steakrestaurant Mama & der Bulle. Schon beim Betreten erinnerte mich das Lokal irgendwie an das Rinderwahn. Oh Moment mal, liegt vielleicht daran, dass es die selben Inhaber hat. ;-) Aus dem ehemaligen Filmcafé und einer Erdgeschoßwohnung wurde also vor Kurzem das zweistöckige Lokal Mama & der Bulle. Eine Hommage an die Inhaberin Gabriele Huth, die "Mama". Das Konzept: Kleine aber feine Auswahl an Burgern, Steaks und Beilagen zu erschwinglichen Preisen. Ich hatte ein saftiges Flat Iron Steak aus der Schulter mit einem Maiskolben und Pommes und habe mir als Nachspeise noch einen unheimlich leckeren Schokokuchen mit flüssigen Kern gegönnt. Aber nicht nur das Essen hat mich überzeugt, sondern auch die Einrichtung, die bis ins kleinste Detail liebevoll durchdacht ist. Eine offene Küche, warme Holztöne und selbst die Toiletten haben ihren Charme. Für mich definitiv ein Lokal, welches ich in der Wiener Innenstadt empfehlen und auch wieder besuchen möchte! Und das Beste: Nur ein paar Gehminuten entfernt befindet sich auch das Ronacher Theater.


Backstage im Ronacher Theater

Klar, das Ronacher Theater im 1. Wiener Gemeindebezirk kennt man als Einheimischer natürlich. Zig Mal bin ich in den letzten Jahre schon vorbeigelaufen, zig mal wollte ich mir schon ein Musical anschauen, aber zustande gekommen ist es dann doch nie. Umso mehr habe ich mich über die kurzweilige Backstage-Führung mit den interessanten Facts zum ehemaligen Etablissement Ronacher gefreut. Im Rahmen einer Backstage-Führungen erfährt man nämlich nicht nur über die Geschichte des Hauses – nein man darf sogar die Bühne betreten und einen Blick auf die aufwändigen technischen Einrichtungen, die die großen Shows erst möglich machen, werfen. Wusstet ihr z.B. dass das Ronacher Theater rund 750 Mitarbeiter hat und davon fast 60% technisches Personal sind? Oder dass die Theaterkostüme zwischendurch mit Wodka besprüht werden, um sie zu desinfizieren?


Bodyguard - Das Musical

Nach der spannenden Führung und einem Besuch in der Maske hieß es Platz nehmen, um das Musical "Bodyguard" zu genießen. Das Musical basiert – wie die meisten sicher wissen – auf dem gleichnamigen Film mit Whitney Houston und erzählt die dramatische Liebesgeschichte von Superstar Rachel Marron und ihrem Bodyguard Frank Farmer, der engagiert wird als ein unheimlicher Psychopath Rachels Leben bedroht. Anfangs ist das Verhältnis zwischen den beiden extrem angespannt, weil Rachel mit den strikten Sicherheitsvorkehrungen zunächst nur wenig anfangen kann und der Meinung ist, keinen Bodyguard zu benötigen. Nach und nach entwickeln die beiden allerdings Gefühle füreinander, bis es am Abend der Oscar-Verleihung unter den Augen eines Millionenpublikums zum großen Showdown kommt…
Ich muss gestehen ich war etwas skeptisch, da Whitney Houston ja eine ganz großartige Sängerin war, weswegen ich nicht dachte, dass das Musical auch nur annähernd an ihre Stimme und den Gänsehautfaktor ankommen kann. Ich wurde allerdings eines besseren belehrt und war wirklich geflasht von Patricia Meedens (der Hauptdarstellerin) Stimme! Nach einem kurzen Kennenlernen auf der Bühne ging's noch zum Cocktailtrinken, ehe ich mich auf mein bequemes Bett freute.


Austria Trend Hotel Astoria

Die Nacht durfte ich dann im Austria Trend Hotel Astoria auf der Kärntner Straße, nicht weit entfernt vom Stephansdom, verbringen. Das traditionsreiche Jahrhundertwende-Hotel spannt den Bogen zwischen gestern und morgen mit viel Charme, Eleganz und Wiener Flair. Bei seiner Eröffnung 1912 galt das Astoria als modernstes Hotel der Stadt. Über die Jahre beherbergte es zahlreiche in- und ausländische Aristokraten, Diplomaten, berühmte Wissenschaftler und Politiker sowie internationale Bühnen- und Filmstars. Heute bietet das renovierte Hotel alle Vorzüge eines zeitgemäßen 4-Sterne Hotels, versprüht aber trotzdem noch den Altwiener Charme. Ich durfte in einem komfortablen Executive Zimmer nächtigen und war besonders von dem Marmorbad begeistert. Das Frühstück konnte ich leider nicht genießen, da mich das Bett gefangen hielt und mir Schlaf dann doch wichtiger als Essen war. ;-)



Vielen Dank an BePart.Tv und die Vereinigten Bühnen Wien für diesen tollen Tag!

Finnland: Ein Auslandssemester zwischen Sauna und Salmiakki

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Ich bin Roach, eventuell kennt ihr mich noch vom Artikel über Lost Places. Wenn ich nicht gerade in verlassenen Häusern umher krieche, konzentriere ich mich auf mein Studium. Aktuell bin ich am Ende meines Masterstudiums in Europäischer Ethnologie und starte jetzt mit der Masterarbeit. Eigentlich stand an diesem Punkt ein Auslandssemester nicht mehr wirklich im Raum. Gereizt hat mich der Gedanke aber trotzdem...nach reichlicher Überlegung wurden also erstmal Infos eingeholt (Anm.: Ich studiere in Innsbruck und unser Institut ist recht klein), das Erasmus-Programm ist da wirklich fein und für unseren Studiengang gab es auch zwei Partneruniversitäten. Meine Wahl fiel sofort auf Finnland. Ich wollte immer schon mal nach Nordeuropa. Ein paar Wochen später war es dann offiziell: Ich ziehe für 4 Monate in die Stadt Turku im Südwesten Finnlands. Von Mitte August bis Weihnachten.


Von den Bergen ins Flachland

Vom Münchner Flughafen ging es erst mal nach Helsinki und von dort weiter nach Turku. Allein schon der Flug in der alten Propellermaschine war ein Erlebnis. Gegen Abend erreichte ich dann, leider ohne Gepäck (das blieb irgendwo zwischen München und Helsinki hängen), den Flughafen und wurde von meiner Tutorin ins Studentenheim etwas außerhalb von Turku gebracht. Nachdem dann auch mein Gepäck zwei Tage später ankam, konnte es endlich mit frischen Klamotten und geladener Kamera losgehen. Auf zu einem kleinen Abenteuer durch Finnland!

Turku

Turku ist eine kleine Stadt am äußersten Ende des Festlandes. Vorgelagert ist ein Archipel mit schätzungsweise etwa 20.000 bis 50.000 Inseln. Turku selber hat etwa 188.000 Einwohner, welche sich aber auf ein großes Gebiet verteilen, das Zentrum selber ist überschaubar. Das Interessante an Turku ist, dass die komplette Stadt zweisprachig ist, wie in anderen Regionen im Westen Finnlands, wird von einem großen Teil der Bevölkerung Schwedisch gesprochen. Der schwedische Name der Stadt ist Åbo. Die Universität, welche ich besuchte war ebenfalls rein schwedischsprachig. Turku ist auch sonst eine kleine Anomalie in Finnland. Das Klima ist im Vergleich zu anderen Regionen gemäßigt und hier ist auch der einzige Ort, wo man Birken finden kann. Turku selber ist vom Stadtbild her recht neu, diverse Feuer und Fremdherrschaft geben der Stadt ein Bild, welches eher sozialistisch anmutet. Besonders außerhalb des Zentrums wurde ab den 60ern stark gebaut. Sehenswürdigkeiten hat das Städtchen am Schengenmeer trotzdem zu bieten. Eine Besonderheit ist die Burg von Turku. Stadt- und Landesgeschichte gemischt mit der mittelalterlichen Vergangenheit sind den Besuch allein schon wert, die Kulisse ist aber auch sehr cool. Auch einen Dom gibt es in Turku. Mein persönliches Highlight ist aber definitiv das Maritim-Museum. Für jemanden aus dem tiefsten Tirol und null Bezug zur Schifffahrt schon aufregend. Besonders toll sind die Museeumsschiffe, welche draußen ankern. Vor allem das Militärschiff hatte es mir angetan. Ansonsten eignet sich Turku als Ausgangspunkt für alle möglichen Aktivitäten im Freien. Finnland präsentiert sich generell als guter Ort für Outdoor-Aktivitäten, ob Radfahren, Joggen, Campen oder einfach nur zum Spazieren. Weite Landschaften und jede Menge kleine Seen bieten viele Möglichkeiten. Ein ganz besonderes Schmankerl ist die Insel Russialo,welche vom Stadtzentrum aus mit dem Bus erreicht werden kann. Ein geschützter Sandstrand lädt zum Verweilen ein, der ein oder andere springt auch gerne von der Sauna direkt ins kalte Wasser. ;)


Naantali

Naantali ist ein kleiner Ort etwas nördlich vom Stadtzentrum Turkus und kann mit dem Bus leicht innerhalb einer Stunde erreicht werden. Praktisch: Die Bustickets gelten nicht nur für Zentrum sondern die ganze Region. Naantali ist in erster Linie ein schöner Ort während des Sommers, wenn die Yachten noch im Hafen ankern und die Promenade belebt ist. Es ist auf jeden Fall einen Tagesausflug wert, wer mit Kindern reist kann auch der Mummin-Welt einen Besuch abstatten. Einige kennen sicherlich die kleinen weißen Trolle von Tove Jansson. Ich selber war nicht dort, daher keine weiteren Informationen dazu.


Rauma

Rauma ist eine Stadt mit etwas mehr als 39.000 Einwohnern etwa eineinhalb Busstunden von Turku entfernt. Da wir gerade dabei sind: Überlandbusse sind sehr günstig und angenehm zum Reisen! Das tolle an Rauma ist, dass es eine der wenigen noch stehenden Holzhausstädte in Finnland ist und außerdem die drittälteste Stadt Finnlands. Das historische Zentrum unterscheidet sich wirklich krass von anderen Städten des Landes. Heute wird es vor allem von kleinen Handwerksbetrieben, netten Shops und Cafes sowie Galerien benutzt. Ansonsten bieten die bunten Häuschen eine nette Abwechslung.


Santa Claus Village Rovaniemi 

Wir bewegen uns entlang der Westküste steil nach oben Richtung Lappland, oder besser gesagt sogar in die Hauptstadt Lapplands: Rovaniemi. Die Stadt ist bekannt als Zentrum im hohen Norden und, Funfact, auch das Zuhause der Band Lordi. Wir haben uns aber auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel nicht lange dort aufgehalten sondern sind direkt zu einer der Attraktionen etwas außerhalb der Stadt gefahren. Den nur hier lebt, angeblich, der echte Weihnachtsmann! Den wollten wir definitiv besuchen, besonders einen Monat vor Weihnachten. Zum Weihnachtsmann zu kommen erwies sich aber als etwas schwierig... die lange Schlange vermieste uns die Stimmung bereits etwas. Aufgrund des Zeitdrucks, wegen der Schlüsselübergabe zeitig in unserem Cottage anzukommen entschieden wir uns also das Dorf zu erkunden und es eventuell am Ende nochmals zu probieren. Zuerst sei gesagt: Das Dorf im Dunkeln beleuchtet zu sehen ist wirklich ein Erlebnis! Die Häuschen sind mit viel Liebe gestaltet und wirken richtig magisch. Als erstes überquerten wir den „magischen“ Polarkreis, welcher mitten durchs Dorf verläuft, anscheinend kann man sich auch ein Zertifikat dafür ausstellen lassen, leider hatte das Büro während unseres Besuchs leider geschlossen. Dafür hatte die Post offen! Mein persönliches Highlight des Dorfes! Hier kann man Postkarten an seine Liebsten oder sich selber senden, hier gibt es dann auch den unverwechselbaren Poststempel. Wer will, dass die Karten sofort versendet werden, der wirft sie in den orangen Briefkasten, der rote Briefkasten ist für Sendungen, die kurz vor Weihnachten ankommen, die Kinder zu Hause haben sich tierisch gefreut. Ansonsten besteht der Rest mehr oder weniger aus Souvenirshops und Cafes. Man kann auch Touren mit dem Rentierschlitten oder Huskys machen. Ich wollte mein Glück aber nochmal beim Weihnachtsmann probieren. Auf den Weg zurück zum anderen Haus stand aber plötzlich nochmal ein Schild, das Santa hier im oberen Stock zu finden ist? Ja, scheinbar braucht sogar der Weihnachtsmann zu Stoßzeiten ein bisschen Hilfe. Der Weg zum Büro lässt einen selbst ein bisschen zu einem Kind werden, die Details sind wirklich schön, auch wenn es zeitweise eher etwas von einem Erlebnispark hatte. Und da war er nun der Moment, nach etwa 20 Minuten durfte ich zum Weihnachtsmann. Draußen wurde ich noch gefragt, woher ich komme und dann durch die Tür ins Büro geschickt. Da saß er dann auch, wie man ihn sich vorstellt. Nach etwas Konversation auf Deutsch gabs noch ein Foto. Hier am Ende noch eine Anmerkung: Der Eintritt ist komplett frei, das einzige was bezahlt werden muss sind die gekauften Sachen und die Fotos. Hier gibt es mehr Optionen, vom einfachen Abzug in 20x30 für 21 Euro bis hin zum Komplettpaket mit Video und Fotos in digitaler Form für 49 Euro. Ich habe mich persönlich für einen einfachen Abzug entschieden. Nun wurde es aber Zeit, weiter ging es nach...


Saariselkä 

Saariselkä ist ein kleiner Ort nahe Inari etwa zwei Stunden von der norwegischen und russischen Grenze entfernt. Wir hatten ein kleines Cottage für unsere kleine Gruppe und zum Glück auch einiges an Schnee! Saariselkä ist ein toller Ort für Langläufer, Loipen gibt es Kilometer weit. Auch für Skianfänger eignet sich der Ort, bessere Skifahrer kommen nur bedingt auf ihre Kosten. Ansonsten gibt es direkt dran einen den größten Nationalparks in Finnland, dem Urho-Kekkonen-Nationalpark. Hier lässt es sich herrlich Wandern. Die Wahl fiel aber aus einem anderen Grund auf diesen Ort: Saariselkä bietet einen wunderbaren Ausgangsort für Rentier- und Huskyaktivitäten. Rentiere streicheln und füttern in der nahe gelegen Rentierfarm, welche von Sami betrieben wird und mit dem Hundeschlitten durch Hinterland fahren, ein Traum! Auch wenn sich das Lenken des Schlittens als anstrengender herausgestellt hat als erwartet. Die Hunde warten nur darauf zu laufen und lassen sich einmal in Fahrt kaum bremsen! Außer es geht wirklich mal aufwärts, dann bekommt man erst mal den vorwurfsvollen Blick zugeworfen, weil man nicht mit schiebt. Wer nach soviel Action Hunger hat der bekommt mitten in einem der Hauptweidegebiete für Rentiere natürlich auch was Besonderes auf den Teller. Rentier in allen möglichen Varianten gibt es überall. Besonders zu Empfehlen ist der „Muossi Grill“, zumindest der Rentier-Hot Dog und die Rentier-Currywurst waren sehr lecker, auch wenn Rentierfleisch generell recht salzig ist! Wer sein Essen doch lieber in einem normalen Restaurant genießt, der hat die Möglichkeit, in der Ravintola „Pirkon Pirtti“ eine Pizza mit leckerer Bärensalami zu bekommen. 


Auf zum Arktischen Ozean

Aber nun zu unserem Highlight, denn was wäre Lappland ohne Sauna? Und wenn man schon mal in der Nähe ist warum das ganze nicht auch mal auf „Norwegisch“ Probieren? Also auf Richtung Fjorde! Aufgrund der kurzen Tage (etwa 3 Stunden Licht) hatten wir ein wunderbares Licht über den Bergen.  Nahe des Fischerdorfes Bugøynes gibt es die Arctic Ocean Sauna. Reservieren kann man diese vorher online. Die Anbieter bieten drei Saunas an, eine direkt im Ort und zwei weitere etwas abseits, unterscheiden tun sich diese nur in der Größe. Aufgrund unserer Gruppengröße gab man uns die kleinste Sauna in einem der Fjorde. Statt in den Schnee springt man hier direkt ins Polarmeer. Definitiv ein Erlebnis im Polarwinter im Dunkeln von der Sauna ins Meer zu laufen. Nach der Überwindung beim ersten Mal war es einfach nur noch geil. Am späten Abend ging es zurück nach Saariselkä. Aufgehalten wurden wir an der Grenze zum Glück nie. Trotzdem lohnt sich ein Stopp in der Nähe von Neiden, der Fluss durchschneidet tosend die Landschaft und an der Tankstelle direkt an der Grenze hab ich die besten Rippchen bekommen, welche ich jemals gegessen habe. ;)

Zurück nach Süden...

Leider hat alles ein Ende, auch unser Lappland-Abenteuer. Das Studium rufte ja auch. Dennoch konnte ich mir dann einen kleinen Wochenendtrip nicht verkneifen, auf zu einem der wohl schrägsten Orte des Landes: Åland. (Disclaimer: Mitte Dezember ist nicht die beste Reisezeit für diesen Ort). Åland ist eine Insel auf halben Wege zwischen Schweden und Finnland. Politisch gehört sie zu Finnland, dennoch fühlt man sich eher wie bei dem westlichen Nachbarn. Erstmal wird hier nur Schwedisch gesprochen und auch kulturell orientiert man sich mehr an den Schweden. Nach fünf Stunden Fähre von Turku aus landete ich also in Mariehamn, der Hauptstadt dieser autonomen Region. Man merkte schnell, dass gerade keine Saison war, die Insel ist besonders im Sommer was für Leute mit ihren Yachten, um diese Zeit war es also eher ruhig. Die Pension hatte ich zumindest komplett für mich allein und auch die nette Dame des Gästehauses war sehr überrascht, dass um diese Jahreszeit überhaupt noch wer kommt. Das Wetter war recht mies und aufgrund der rauen Lage mitten in der Baltischen See war der kalte Wind gut spürbar. Ansonsten besteht Mariehamn aus einigen Geschäften, Lokalen und Restaurants. Da es kurz vor Weihnachten war gab es auch einen Weihnachtsmarkt im alten Osthafen. Ein bisschen Schlendern durchs Hafenviertel lohnt sich auch sonst. Hier werden Schiffe auch restauriert und die Werkstätten sind offen. Ansonsten konzentrierte sich das Leben rund um eine Bar und zwei Restaurants. Die Burger in Dino’s Bar und Grill sind sehr zu empfehlen.Alternativ gibt es auch hier eine Filiale der finnischen Burgerkette Hessburger. Allerdings sollte man auf der Insel etwas mehr Budget einplanen, da fast alles importiert werden muss. Fazit: Schräg aber cool, muss unbedingt im Sommer mal hin.


Auf in die Heimat

Am 22.12. war die Reise dann auch zu Ende. Also zurück über Helsinki nach Tirol. Über Helsinki kann ich leider nicht sehr viel schreiben, ich habe tatsächlich nur wenig Zeit dort verbracht und hatte eigentlich nur Zeit für den Weihnachtsmarkt vor dem Dom.
Dennoch ein Erlebnis, welches wir noch lange in Erinnerung bleiben wird!


Reisetipps für Finnlands gefällig?

Ich habe Finnland als ein sehr ruhiges, sicheres Land erlebt, mit etwas Hausverstand kommt man auch alleine gut zurecht. Finnisch zu sprechen ist definitiv nicht nötig, auch Privatpersonen sprechen zum Teil bis ins hohe Alter sehr gutes Englisch. Ich habe die Finnen selber als eher ruhig und zurückhaltend erlebt, dennoch kann man relativ gut ins Gespräch kommen. Was auffällt ist, dass viele im Vergleich sehr patriotisch sind und einem sehr gerne alle möglichen Volks- und Soldatenlieder vorspielen, einen unglaublich viele Tipps geben und sich doch sehr darüber freuen, wenn man ein paar Brocken Finnisch kann. Wer es sich als Deutsch-Muttersprachler einfacher machen will, der kann zumindest in den südwestlichen Teil des Landes darauf vertrauen, dass jeder relativ gut Schwedisch spricht, besonders weil es eine große schwedische Minderheit in diesem Gebiet gibt.. Schwedisch ist im ganzen Land offizielle Zweitsprache und wird in Schulen als Pflichtfach unterrichtet, nur trifft man außerhalb dieses Gebietes selten auf Leute welche sich auch bereit erklären Schwedisch zu sprechen. Das Budget sollte aber etwas höher berechnet werden, Lebensmittel sind etwa 30% teurer als in Österreich. Alkohol ist um einiges teurer! Trotzdem lohnt es sich mal etwas “Salmiakki” zu probieren. Im Winter sollte man im nördlichen Teil des Landes nicht mit geräumten Straßen rechnen, Schneefahrbahn mit Kies sind völlig normal. Dafür kann man aber auch den Bus nehmen, diese sind sehr günstig, alternativ gibt es auch noch gute Zugverbindungen. Ansonsten gibt es nicht wirklich etwas spezielles zu beachten.


 
Kleiner Tipp für Fotos: Wer plant, zwischen November und Februar nach Lappland zu fahren, sollte beachten, das es relativ wenig Tageslicht gibt.
Das kann vor allem beim Fotografieren sehr lästig sein. Für Fotografen ist sicher die zweite Hälfte des Winters besser. Was aber sehr gut in dieser Zeit funktioniert, ist das Fotografieren von Polarlichtern. Ich hatte dreimal das Glück, das Schauspiel zu sehen, lustigerweise nur einmal im hohen Norden. In dieser Zeit können die Sonnenstürme durchaus stark genug sein, um die Lichter auch im Süden zu sehen. Sofern das Wetter mitspielt, das kann nämlich sehr wechselhaft werden. ;)

Über die Autorin 
Wer mehr über die Abendteuer von Roach und ihren Komplizen lesen möchte, sollte unbedingt auf  Urban Roach - Exploring the dark Side vorbeischauen. Auf dem österreichischen Urban Exploring Blog findet man seit 2013 wirklich eindrucksvolle Fotos von Lost Places, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
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